Gerresheim Linie 713 soll weiterhin fahren

Gerresheim · Die Bezirksvertretung 7 lehnt das Konzept der Stadt ab, mit der Eröffnung der Wehrhahnlinie die direkte Verbindung zur Schadowstraße zu kappen. Die Anwohner der Siedlungen östlich des Gallbergs seien benachteiligt.

 Von der Endhaltestelle Krankenhaus Gerresheim soll die Linie 713 ab 2014 nicht mehr fahren.

Von der Endhaltestelle Krankenhaus Gerresheim soll die Linie 713 ab 2014 nicht mehr fahren.

Foto: Andreas Endermann

Die Straßenbahnlinie 713 von der Station Gerresheimer Krankenhaus Richtung Jan-Wellem-Platz und Heinrich-Heine-Allee muss erhalten bleiben, damit die Bewohner der Siedlungen am Gallberg, Hubbelrath und Knittkuhl ohne allzu große Schwierigkeiten in die City kommen können. Das forderte die Bezirksvertretung 7 und reagierte damit auf die Pläne der Stadt und der Rheinbahn, diese Linie mit Beginn des Betriebs der Wehrhahnlinie einzustellen.

Dieser Einschnitt ist nötig, weil die Linie 713 von der Haltestelle Am Wehrhahn an in den Tunnel der U-Bahn fahren müsste. Doch die Kapazität der unterirdischen Strecke reicht nicht für die 713, weil bereits drei U-Bahn-Linien unterirdisch fahren: Die U 73 für die jetzige 703, die U 72 für die 712 und als neue Linie die U 71, die über den Streckenweg der Linie 708 und 701 die Stadtteile Mörsenbroich, Rath und den ISS-Dome an die Innenstadt anbinden soll. Von dieser neuen U-Bahn-Linie profitieren laut Rheinbahn etwa 30 000 Düsseldorfer, während die Linie 713 nur etwa 8000 Anwohnern östlich des Gallbergs einen Vorteil bringe.

Zusätzliches Umsteigen

Als Ersatz für die Linie 713 soll die Linie 709 in Spitzenzeiten alle zehn Minuten statt bisher 20 Minuten bis zum Endhaltepunkt Gerresheimer Krankenhaus fahren. Die Wendeschleife am Staufenplatz wird aufgegeben. Allerdings fährt die 709 Richtung Hauptbahnhof und bedient nicht Schadowstraße. Fahrgäste mit diesem Ziel müssen spätestens an der Schlüterstraße in die U-Bahn-Linien umsteigen.

Dieses zusätzliche Umsteigen "macht aber die Verbindung für die Bewohner von Hubbelrath, Knittkuhl und Ludenberg noch unattraktiver", brachte CDU-Fraktionssprecher Rainer Klöpper die Meinung der Bezirksvertretung auf den Punkt. Denn sie müssten dann zweimal umsteigen, weil sie bis zur Station Gerresheimer Krankenhaus einen Bus benutzen und dort bereits in die Straßenbahn umsteigen müssten. Klöpper erinnerte daran, dass seinerzeit die Linie 713 eigens eingerichtet worden sei, um eine direkte Fahrt zur Schadowstraße und zur Altstadt zu ermöglichen. Mit dem Streichen der Linie 713 werde die Rheinbahn weitere Fahrgäste in diesem Bereich verlieren. Denn die Anwohner würden wahrscheinlich wieder mit dem Auto direkt in die Innenstadt fahren als die umständliche und zeitraubende Fahrt mit der Straßenbahn auf sich zu nehmen, waren sich die Bezirksvertreter einig. Zudem sei die Planung kurzsichtig, weil auf dem Gelände der Bergischen Kaserne einmal eine Wohnsiedlung entstehen solle, die eine gute Anbindung an Bus und Bahn haben müsse.

Schadowstraße und Altstadt könnten auch mit nur einmaligem Umsteigen erreicht werden, wenn Fahrgäste einen Umweg in Kauf nehmen und mit den Bussen bis zur Haltestelle Gerresheim Rathaus / Am Wallgraben fahren würden, um dort in die neue U-Bahn-Linie zu steigen, so die Rheinbahn.

Die Bezirksvertretung beharrte jedoch auf die schnelle, direkte Verbindung mit der Linie 713 und beantragte ohne Gegenstimme deren Erhalt. Nur Ronny Meyer (Linke) enthielt sich der Stimme. Er hielt eine Verstärkung der Linie 709 für ausreichend, wenn die Vernetzung mit den Buslinien besser werde.

(RP)
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