Bebauung Lierenfelder warten auf Wohnsiedlung

 Lierenfeld · Die Anwohner des früheren Röhrenlager-Geländes können nicht nachvollziehen, warum nicht längst gebaut wird.

 Jürgen Weber fragt sich, warum das ehemalige Röhrenlager-Gelände an der Schützenwiese nicht längst bebaut ist.

Jürgen Weber fragt sich, warum das ehemalige Röhrenlager-Gelände an der Schützenwiese nicht längst bebaut ist.

Foto: Nicole Kampe

Die Anwohner des früheren Röhrenlager-Geländes von Hoberg & Driesch haben das Warten satt. Auf der Fläche soll ein Wohngebiet entstehen, erste Ideen dazu gab es bereits vor vier Jahren. „Wohnungen werden doch so dringen gebraucht“, sagt Jürgen Weber, der nicht nachvollziehen kann, warum nicht längst gebaut wird. Der Boden sei schon abgetragen worden, inzwischen aber wuchert das Unkraut dort, Menschen schmeißen ihren Müll über den Bauzaun. „Das kostet doch alles wieder“, so Weber, der mit der neuen Siedlung an der Ecke Königsberger Straße/An der Schützenwiese auch auf eine Aufwertung des Stadtteils hofft. Mehrfach hatte Weber schon Mitglieder der zuständigen Bezirksvertretung 8 angeschrieben, selten Auskunft bekommen, „der Frust bei uns Anwohnern ist groß“.

Weil der aktuell gültige Bebauungsplan Gewerbe vorsieht, darf dort nicht gebaut werden. Zumindest keine Wohnungen und Häuser. „Die Verwaltung arbeitet schnell und gut“, sagt Christian Rütz von der CDU. Zuletzt hatten CDU und Grüne in der Bezirksvertretung 8 noch eine Anfrage gestellt, wie es mit dem Gelände weitergeht und ob es Probleme mit dem Baubeginn gibt. „Bisher sind keine unerwarteten Probleme aufgetaucht“, hieß es aus der Verwaltung, nach derzeitigem Stand soll die Beschlussvorlage zum Bebauungsplanverfahren in der zweiten Jahreshälfte 2018 den politischen Gremien vorgelegt werden.

Eine Riegelbebauung in L-Form als Lärmschutz soll auf dem 22.000 Quadratmeter großen Gelände entstehen, außerdem ist ein Übergang mit Reihenhäusern zum Wohnquartier, das südlich des Areals besteht, geplant. Umgesetzt wird das Projekt vom Architekturbüro Planquadrat aus Darmstadt. Rund 200 Wohneinheiten sind geplant, die auf 34 Einfamilienhäuser und 152 Wohnungen aufgeteilt werden könnten, dazu eine dreigruppige Kita. Im Augenblick werden Anregungen des Preisgerichts eingearbeitet, über die Geschosszahl war etwa Bezirksbürgermeister Gerwald van Leyen (CDU) nicht ganz glücklich, der ungern mehr als vier Ebenen sehen würde. „Natürlich benötigt ein solches Vorhaben gewisse Überlegungen“, sagt Jürgen Weber, „aber nicht so lang.“ Diese Zeit braucht es aber, um Rechtssicherheit zu schaffen, mit einem Gutachten muss nachgewiesen werden, dass durch die Wohnnutzung die Gewerbetriebe nicht gestört werden. „Der vom Rat 2005 beschlossene Bebauungsplan Königsberger Straße West ist 2009 vom Oberverwaltungsgericht NRW wegen beachtlicher Abwägungsmängel aufgehoben worden“, sagt Christian Rütz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort