Vorbereitungen in Düsseldorf Feuerwehr ist für eine zweite Corona-Welle gerüstet

Düsseldorf · In riesigen Stückzahlen hat die Feuerwehr in den vergangenen vier Monaten Schutzkleidung an Pflegeeinrichtungen in der Stadt verteilt. Aber auch die Feuerwehrleute selbst blieben vom Corona-Virus nicht verschont.

 Im Logistikzentrum der Feuerwehr an der Posener Straße wurden im April rund 400.000 Hygiene-Kits für die Bevölkerung gepackt.

Im Logistikzentrum der Feuerwehr an der Posener Straße wurden im April rund 400.000 Hygiene-Kits für die Bevölkerung gepackt.

Foto: Michael Gstettenbauer

Die Feuerwache 10 an der Posener Straße hat in der Corona-Pandemie eine wichtige Rolle: Dort ist nicht nur schon früh eine zentrale Desinfektionsstrecke für sechs Fahrzeuge eingerichtet worden. Die „Bären“ – das ist der traditionelle Name der Lierenfelder Wachbesatzung – sind auch zuständig für die Verteilung von Schutzausrüstung an Krankenhäuser, Pflege- und Altenheime und Rettungsdienst.

In den vergangenen vier Monate wurden von dort aus mehr als eine Million OP-Masken, 2,3 Millionen FFP-Masken, 127.000 Schutzbrillen, mehr als 10.000 Schutzkittel und -overalls sowie knapp 9.000 Liter Desinfektionsmittel an die Einrichtungen in Düsseldorf verteilt. Dazu kommen noch die rund 400.000 Hygiene-Kits, die im April über die Rheinbahn verteilt wurden, verpackt von Ehrenamtlern der Feuerwehr und der Hilfsorganisationen.

Das Virus verschonte die Feuerwehr nicht: Stadtweit waren 13 Feuerwehrleute infiziert, alle seien inzwischen wieder fit, teilt Feuerwehrchef David von der Lieth mit, dessen Mannschaft aus den frühen Fällen schon im März Konsequenzen für die Personalplanung zog, beispielsweise durch strikt getrennte Schichten und Kontaktvermeidung. Ändern wird sich daran vorerst nichts, um auch bei einer möglichen zweiten Welle einsatzbereit und handlungsfähig  zu sein, so von der Lieth. Die Feuerwehr sei auf eine zweite Welle vorbereitet, Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel seien ausreichend vorhanden und könnten bei Bedarf schnell neu beschafft werden.

Trotz der Lockerungen im ganzen Land wird es bei der Düsseldorfer Feuerwehr auch weiterhin keine öffentlichen Veranstaltungen wie "Tage der offenen Tür" oder Familienbesichtigungstermine geben. Das diene dem Schutz nicht nur der Besucher, sondern auch der Einsatzbereitschaft der Feuerwehr.

Die Gesamteinsatzzahlen gingen im Vergleich zu den Vorjahren mit Beginn der Kontaktbeschränkungen in Düsseldorf allerdings leicht zurück. Zum einen waren weniger Menschen in der Landeshauptstadt wie üblich, da viele Pendler nicht in die Stadt zu ihrer Arbeitsstelle fuhren. Zum anderen war das öffentliche Leben – durch die Schließung von nicht systemrelevanten Geschäften – in vielen Teilen eingeschränkt. Dies machte sich auch in den Einsatzzahlen deutlich bemerkbar. Im März 2019 zählte der Einsatzleitrechner an der Hüttenstraße noch 11.541 Einsätze – davon 353 Brände, 973 technische Hilfeleistungen, 6.202 Rettungsdiensteinsätze und 4.013 Krankentransporte. 2020 waren es im gleichen Zeitraum lediglich 9.319 Einsätze, die sich wie folgt verteilten: 294 Brände, 466 technische Hilfeleistungen, 5.075 Rettungsdiensteinsätze und 3.484 Krankentransporte. In den Vergleichszeitraum 2019 fielen jedoch noch die Karnevalstage mit einer deutlichen höheren Einsatzfrequenz im Rettungsdienst sowie die beiden Sturmtiefs Bennet und Eberhard mit rund 400 zusätzlichen, wetterbedingten Einsätze.

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