Verkehr in Düsseldorf CDU kritisiert ÖPNV-Spur in Lierenfeld

Lierenfeld · Im Sommer ist ein Fahrstreifen auf der Erkrather Straße stadtauswärts für den Individualverkehr gesperrt worden. Die Verwaltung sagt, die Stadtbahn sei deutlich schneller geworden. Für die CDU blieben aber zu viele Fragen offen.

 Im Juli wurde stadtauswärts auf der Erkrather Straße eine Spur für die Stadtbahn abschraffiert. 

Im Juli wurde stadtauswärts auf der Erkrather Straße eine Spur für die Stadtbahn abschraffiert. 

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Die ÖPNV-Spur auf der Erkrather Straße, die im Juli für einen Test eingerichtet wurde, soll dauerhaft bleiben. Das zumindest will das Amt für Verkehrsmanagement, das eine deutliche Verbesserung für die Stadtbahnlinie U75 sieht. Ihre Auswertung hat die Verwaltung Anfang Dezember in der Bezirksvertretung 2 bereits vorgestellt, dort hatte sich das Gremium mehrheitlich für die dauerhafte Einrichtung der Sonderspur zwischen der Straße An der Schützenwiese und der Posener Straße ausgesprochen. In der Bezirksvertretung 8 war die Politik nicht ganz so zufrieden mit den Ergebnissen. Die CDU hatte schon vorab einen langen Fragenkatalog eingereicht, meldete schließlich Beratungsbedarf an.

Bisher teilten sich Individualverkehr und Straßenbahn die Fahrspuren im Bereich zwischen der Straße An der Schützenwiese und Posener Straße. Mit 62.000 Fahrgästen ist die Linie U75 eine wichtige innerstädtische Stadtbahnlinie, die Passagiere vor allem mit den Knotenpunkten Schlesische Straße, dem Eller S-Bahnhof und der Vennhauser Allee verbindet. Durch die Staus im Berufsverkehr am Nachmittag hatte die Stadtbahn Verlustzeiten von mehr als drei Minuten durch sogenannte Störhalte.

„Das ist eine gravierende Maßnahme“, findet Christian Rütz (CDU), der unter anderem die Messzeiten kritisiert, gerne Informationen zu den Verlustzeiten für den Individualverkehr im Berufsverkehr zwischen 15 und 19 Uhr gehabt hätte. In der Auswertung der Stadt heißt es nämlich nur, dass die durchschnittliche Reisezeit ohne ÖPNV-Spur zwischen Ronsdorfer Straße und Gatherweg zwei Minuten dauerte. Mit der Sonderspur habe sich die Fahrtzeit um zehn Sekunden verlängert.

Bei einer Testmessung ohne Sonderspur für den ÖPNV musste die Stadtbahn 1124 Mal innerhalb einer Woche abbremsen. Nachdem ein Fahrstreifen abschraffiert wurde, gab es in einem vergleichbaren Zeitraum nur noch 342 Bremsvorgänge – eine Minimierung um 70 Prozent. Das führt zu einer Beschleunigung der Linie U75 in Richtung Eller, sagt das Amt für Verkehrsmanagement. Wie sich die Zahl der Störhalte im Bereich der Spurzusammenführung – also dort, wo Straßenbahn und Autos sich die Spur wieder teilen – entwickelt hat, das hätte die CDU auch gerne gewusst. Erkenntnisse hat die Verwaltung dazu aber keine, betonte aber, dass man stadtauswärts, dort wo die ÖPNV-Spur eingerichtet wurde, eine Reduzierung der täglichen Verkehrsmenge von rund 20 Prozent feststellen konnte – von 12.000 auf 9000 Fahrzeuge. „Jedoch konnte keine Veränderung auf Straßen im direkten Umfeld ermittelt werden.“ „Ich bezweifle, dass der Verkehr An der Schützenwiese zurückgegangen ist“, sagt Bezirksbürgermeister Gerwald van Leyen (CDU), der die Berechnungen der Stadt nicht nachvollziehen kann.

Dass die CDU im Stadtbezirk 8 Beratungsbedarf angemeldet hat, bedauert Markus Dreist von der SPD, „gerade haben Sie noch gefordert, dass wir dringend Maßnahmen brauchen zur Beschleunigung des ÖPNV“. Die Verwaltung will die noch ausstehenden Antworten nachreichen, auch wenn das Gremium nur angehört wurde zur dauerhaften Einrichtung der ÖPNV-Spur. „Es liegt am Ordnungs- und Verkehrsausschuss, ob er warten will mit einer Entscheidung“, sagt Bezirksverwaltungsstellenleiter Peter Frymuth. Die Sonderspur wird am 15. Januar 2020 Thema im Ausschuss sein.

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