Lierenfeld 200 Wohnungen für Lierenfeld

Lierenfeld · Der Siegerentwurf des Büros Planquadrat für die Königsberger Straße ist in der Bezirksvertretung 8 vorgestellt worden. Anregungen hatten die Stadtteilpolitiker zu Verkehr und vor allem Geschossigkeit der Gebäuderiegel.

 Im Südwesten wird eine Kita einziehen. Der L-förmige Gebäuderiegel soll den Lärm durch Straße und Gewerbe abhalten.

Im Südwesten wird eine Kita einziehen. Der L-förmige Gebäuderiegel soll den Lärm durch Straße und Gewerbe abhalten.

Foto: planquadrat/stadtplanungsamt

Eines war für alle Architekten klar: Auf dem 22.000 Quadratmeter großen Gelände des ehemaligen Röhrenlagers von Hoberg und Driesch sollte sich das geplante Wohngebiet ganz klar zum Norden hin abgrenzen - dort wo sich entlang der Königsberger Straße das Gewerbegebiet befindet. Im Detail aber unterschieden sich die sechs Entwürfe, die von einer Jury am vergangenen Dienstag bewertet wurden. Am besten ist die Umsetzung vom Architekturbüro Planquadrat aus Darmstadt angekommen: Danach soll entlang der Königsberger Straße und der Straße An der Schützenwiese eine Riegelbebauung in L-Form als Lärmschutz entstehen und einen Übergang mit Reihenhäusern zum Wohnquartier, das südlich des Areals besteht.

Rund 200 Wohneinheiten sind geplant, ganz fest ist die Verteilung von nicht - Ilka Schiller vom Stadtplanungsamt, die das Projekt jetzt in der Bezirksvertretung 8 vorstellte, gibt eine vorsichtige Prognose: 34 Einfamilienhäuser und 152 Wohnungen seien nach aktuellem Stand angedacht, dazu komme eine dreigruppige Kindertagesstätte im südwestlichen Bereich an der Ecke Tulpenweg/Auf der Schützenwiese. Mehr als vier Geschosse könnte der Gebäuderiegel an der Königsberger Straße haben, rund zwölf Meter hoch sein. Die Geschosszahl beschäftigte dann auch die Stadtteilpolitiker, allen voran Bezirksbürgermeister Gerhard van Leyen (CDU), der ungern mehr als vier Ebenen sehen würde. Und auch das Preisgericht hat noch Anregungen für die weitere Ausarbeitung des Entwurfs. Durch die Hohe Zahl der Wohneinheiten regt die Jury an, über eine abschnittsweise Realisierung nachzudenken.

Natürlich soll es im neuen Quartier auch preisgedämpften und sozial geförderten Wohnraum geben, der wird voraussichtlich auf die Wohnungen im Gebäuderiegel verteilt, der den Lärm abhalten soll. Ein Nachteil für sozial schwächere Menschen, wie Lutz Pfundner von der Linken findet. Zumal die Fenster zur Straßenseite hin nicht geöffnet werden können, nur über die Lüftung Frischluft in die Räume kommt. "Unsere Vorgabe aber ist, mindestens die Hälfte der Aufenthaltsräume zum Innenhof hin anzulegen", sagt Schiller. Küchen und Bäder dagegen sollen auf der "Lärmseite" liegen.

Claudia Albes von der SPD verwies auf eine verkehrstechnische Erschließung des Quartiers. Christian Rütz (CDU) zeigt sich zufrieden mit dem Siegerentwurf, hätte aber gerne ausreichend Stellplätze - mehr als die Richtlinien es vorgeben. Das hatten sich auch die Bürger gewünscht. Zweieinhalb Jahre dauert im Schnitt die Umsetzung eines solchen Projektes. Weil für den Bereich der Bebauungsplan geändert werden muss, kann sich die weitere Gestaltung aber ein bisschen verzögern. Nach dem Wettbewerbsverfahren, bei dem sich die Bürger beteiligen konnten und Einfluss auf die Entscheidung der Jury nehmen durften, geht es jetzt an das Feintunig. Ein Bebauungsplan muss aufgestellt werden, und auch in diesem Schritt sollen Bürger und Stadtteilpolitiker Mitspracherecht haben.

(RP)
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