Oberkassel Liebe in modernen Zeiten

Oberkassel · "Wie und wo lerne ich einen Partner kennen?" Diese Frage stellen sich Schüler des Comenius-Gymnasiums in einem selbst geschriebenen Theaterstück. Es handelt von Erfahrungen Jugendlicher mit Kennenlern-Methoden.

Das Thema Liebe ist immer brandaktuell – bei Alt oder Jung – und lässt nicht nur Dichter, Maler und Sänger bei der Frage nach dem "Wie?" zu künstlerischer Hochform auflaufen: Auch die Schüler der Jahrgangsstufe zwölf des Comenius-Gymnasiums haben sich dazu Gedanken gemacht und unter dem Titel "Liebe auf den zweiten Klick" ein zeitgemäßes Theaterstück verfasst.

Es geht um Anna und Konstantin, zwei Jugendliche in pubertierendem Alter, dazu noch schüchtern und ziemlich verzweifelt. Sie möchten gerne jemanden kennenlernen, wissen aber nicht wie und wo. Ihre Freunde helfen ihnen und schicken sie, ganz der modernen Zeit angepasst, zum "Speed-Dating", wo sie schnell und auf lustige Weise einen Partner finden sollen. An der Stelle, wo früher Telefonnummern ausgetauscht wurden, steht heute die Frage: "Bist du bei Facebook?" ... und "klick" ist man mit einem neuen Freund verbunden. Also wird auch in diesem virtuellen Netzwerk nach etwas Passendem Ausschau gehalten. So einfach das klingen mag, so leicht ist es dann doch wieder nicht, wie die beiden Protagonisten leidlich feststellen müssen. Wie sie nun ihr Problem anpacken, ob sie es letzten Endes lösen und fündig werden, wird auf spannende und theatralische Weise erzählt.

Szenen aus Klassikern integriert

Unter der Aufsicht von Lehrer Karl Hans Danzeglocke wurde das Stück von 20 Schülerinnen und Schülern seiner Klasse über ein Jahr lang recherchiert, diskutiert, getextet und auf den Bühnenbrettern geprobt. "Ein hartes Stück Arbeit mit einem super Resultat!", freut sich Danzeglocke und ergänzt: "90 Prozent der Texte sind von den Jugendlichen selbst geschrieben und Szenen aus Klassikern, wie "Romeo und Julia" von William Shakespeare (1564-1616) und aus "Anna Blume" von Kurt Schwitters (1887-1948) integriert worden." Für den Großteil des Geschriebenen sind Lena Lipski, Anna Hanisch, Mesut Akbaba, Eleni Panagitou und Luca Mische, allesamt 18 Jahre alt, verantwortlich. "Wir kamen im Unterricht darauf, haben uns in der Gruppe zusammengesetzt und diskutiert", sagt Anna, die weibliche Hauptfigur, zur Ideenfindung.

Das Stück wechselt zwischen Dialogen und Monologen hin zu fetzigen Tanzszenen, zu Musikeinspielungen von "Bollywood" oder dem türkischen "Facebook-Song", der auch im Youtube-Video im Internet zu bestaunen ist. Nicht nur die Schüler haben das Lernziel, ein Theaterstück zu schreiben und unter gegenseitigen Regieanweisungen zum Finale zu bringen, erreicht. Auch Danzeglocke ist um eine Erfahrung reicher: "Ich weiß endlich, wie Facebook funktioniert", sagt er.

(RP)
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