Stadtentwicklung in Düsseldorf Widerstand gegen Baumfällungen

Lichtenbroich/Lohausen · Die Airport-City soll weiter wachsen. Für das neue Gewerbegebiet müssten aber rund 8000 Quadratmeter Wald weichen. Das wollen die Politiker nicht hinnehmen, zumal die Ausgleichspflanzungen in Langenfeld erfolgen sollen.

 Die geplante Fällung des Wäldchens am Flughafen wird kritisiert.

Die geplante Fällung des Wäldchens am Flughafen wird kritisiert.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

In der Bezirksvertretung 6, unter anderem zuständig für den Stadtteil Lichtenbroich, ist der Bebauungsplan-Entwurf für einen zweiten Teil der Airport-City noch einstimmig verabschiedet worden. In der Bezirksvertretung 5, unter anderem zuständig für den Stadtteil Lohausen, kam es nun gar nicht erst zu einer Abstimmung, da die Vorlage von der Tagesordnung zurückgezogen wurde. Der Grund ist, dass sich massiver Widerstand in der Politik gegen die Entwicklung des Areals in der geplanten Form abzeichnet, da dafür zahlreiche Bäume gefällt werden müssten.

Ein Drittel des fünf Hektar großen Plangebiets – dabei handelt es sich um ein bislang durch die Bundespolizei genutztes Gelände – ist mit Wald bewachsen. Davon soll eine Fläche von rund 8100 Quadratmetern für das neue Gewerbe- und Dienstleistungsgebiet gerodet werden. Ersatzpflanzungen auf einer doppelt so großen Fläche sind zwar vorgesehen, allerdings in Langenfeld.

Die Bezirksvertretung hat deshalb die Verwaltung beauftragt zu prüfen, ob der geplante Ausgleich nicht doch näher zum Ort des Verlustes umgesetzt werden kann. Das reicht der liberalen OB-Kandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann aber nicht. Sie hat die geplanten Fällungen unter anderem mit Blick auf die Stadterwärmung als nicht hinnehmbar kritisiert.

Im Umweltausschuss hat sich die FDP deshalb auch ablehnend geäußert. „Einen Wald zu fällen für Büroraum, von dem man noch gar nicht weiß, ob er überhaupt noch nach Corona benötigt wird, tragen wir nicht mit“, sagt Ratsherr Ulf Montanus. Dieser Auffassung schlossen sich auch andere Parteien an, sodass die Vorlage, ebenso wie später im Planungsausschuss, vertagt wurde. Das bedeutet, dass sich die Politiker erst nach der Kommunalwahl mit der Frage beschäftigen werden, ob die Airport-City wachsen kann.

Diese hat sich seit 2003 zu einem beliebten Gewerbe- und Dienstleistungsstandort entwickelt. Zahlreiche renommierte Unternehmen wie das Maritim Hotel, Porsche und der Verein Deutscher Ingenieure haben sich dort angesiedelt. Deshalb strebt die Flughafen Düsseldorf Immobilien GmbH die Erweiterung des Dienstleistungsstandortes auf das angrenzende Gelände der Bundespolizei an. Für die 750 Polizeibeamten wird schon länger nach einem neuen Standort auf dem Flughafengelände gesucht.

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