Düsseldorf Mammutprojekt: Siedlung wird erneuert

Lichtenbroich · Die Siedlung zwischen Krahnenburgstraße und Volkardeyer Weg in Lichtenbroich wird saniert und teilweise abgerissen, um Platz für Neubauten wie Zweifamilien-Häuser zu machen. Auch Wohnungen für Senioren sind geplant.

 Gemäß dem steigenden Bedarf nach altersgerechtem Wohnraum umfasst der Neubau auch eine Seniorenwohnanlage mit 81 Wohneinheiten.

Gemäß dem steigenden Bedarf nach altersgerechtem Wohnraum umfasst der Neubau auch eine Seniorenwohnanlage mit 81 Wohneinheiten.

Foto: genossenschaft

Ein Großprojekt plant die Düsseldorfer Bau- und Spargenossenschaft (DüBS) in Lichtenbroich. Eine ihrer größten Siedlungen, die im Stadtteil auch als "Klein Korea" bezeichnet wird, da sie zur Zeit des Koreakrieges entstand, soll umfassend umgestaltet werden. 212 Ein- und Zweifamilienhäuser sowie einige Mehrfamilienhäuser, die vorwiegend in den 1950er Jahren gebaut wurden, sind von dem Vorhaben betroffen. "Die Häuser sind in die Jahre gekommen, teilweise stark sanierungsbedürftig.

Sie haben keine ausreichende energetische Ausstattung, veraltete Bäder und Leitungen und sind alle nicht barrierefrei", sagt Marlies Rein-Werth, Sprecherin des Vorstandes der DüBS.

Da der Zustand der Häuser mit insgesamt 361 Wohneinheiten ganz unterschiedlich ausfällt, will man hier verschiedene Konzepte anwenden. Der Nordteil soll umfassend saniert und modernisiert werden, die Häuser dort etwa neue Fenster und nach Möglichkeit Balkonanbauten erhalten. Im südlichen Teil der Siedlung werden die vorhandenen Gebäude abgerissen.

Dort sollen 52 Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 137 Wohneinheiten entstehen, ebenso eine Seniorenanlage mit circa 80 Wohnungen - allesamt barrierefrei. "Diese Anlage ist sehr wichtig, denn viele Mieter wohnen hier schon in der zweiten Generation, würden gerne im Alter im Stadtteil wohnen bleiben. Das ist dann möglich", sagt Norbert Schülpen vom Vorstand der DüBS.

Das begrüßt Eva Opolka, die über 20 Jahre die Vorsitzende des Lichtenbroicher Vereines Leetebrok war und bis Mai 64 Jahre in der Siedlung gewohnt hat, außerordentlich. "Eigentlich sollten die Häuser ja nur 20 Jahre halten und dass dort jetzt so viel getan wird, wird doch von sehr vielen gelobt. Ich persönlich finde das topp", sagt Opolka.

Mit der Modernisierung soll 2017 gestartet werden. Der Abriss der Häuser ist ab 2018 geplant. Sechs Einfamilienhäuser will die DüBS allerdings schon 2016 als Musterhäuser bauen. Auf den dafür benötigten Grundstücken am Einbrunger Weg stehen zurzeit leere Häuser. "In der letzten Zeit haben wir Wohnungen nicht neu vermietet. Zum einem, weil wir nicht wussten, was an diesem Standort passiert und zum anderem wollten wir uns Möglichkeiten offen halten", sagt Geschäftsführer Niels Klein.

Denn in die im Moment 54 leeren Wohnungen sollen Mieter ziehen können, wenn sie während der Sanierungsarbeiten nicht in ihren Räumen bleiben wollen oder ihr Haus abgerissen wird. Die Umzugskosten will die DüBS tragen. Bis die leeren Wohnungen aber dafür gebraucht werden, erfolgt nun eine Vermietung mit einem Zeitmietvertrag.

Insgesamt 64 Prozent, also weit mehr als gesetzlich vorgeschrieben, der Neubauten werden öffentlich gefördert oder preisgedämpft. "Zum Selbstverständnis der Genossenschaft gehört es, bezahlbaren Wohnraum anzubieten", sagt Klein. Und neuen Wohnraum zu schaffen. So wird es am Ende der Arbeiten 448 Wohneinheiten, also 87 mehr als im Moment, geben.

(RP)
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