Benrath Leuchtende Farben vor dem Schloss
Benrath · 34 500 Sommerpflanzen schmücken den Benrather Schlosspark. Vier Wochen haben Mitarbeiter des Gartenamts daran gearbeitet.
Besonders an schönen Sommertagen ist der weitläufige Park von Schloss Benrath ein wahrer Besuchermagnet. Daher hat die Stadt Düsseldorf wieder einmal keine Kosten und Mühen gescheut, die Wechselbeete der großen Anlage durch eine farbenfrohe Sommerbepflanzung herauszuputzen. Vier Wochen lang haben ein Dutzend Mitarbeiter des Gartenamts die 5400 Quadratmeter Beet- und Staudenflächen bearbeitet und stolze 34 500 Einzelpflanzen in den Boden eingebracht.
Die Arbeit hat sich gelohnt: Die Beete der unterschiedlichen Gärten des Parks begrüßen den Besucher mit leuchtenden Farben und einer erstaunlichen Vielfalt. Neben Klassikern wie Rosen, Chrysanthemen und Dahlien finden sich sogar Exoten unter der Sommerbepflanzung wie Ziertabak, Strandflieder, Präriekerze, Federborstengras und Blaugummibaum. Diese wunderschöne Vielfalt hat allerdings ihren Preis: Kosten von zirka 100 Euro für Personal und Material fallen pro Quadratmeter an.
Wer mehr über die Flora und das architektonische Gesamt-Ensemble von Schloss und Park erfahren möchte, ist gut beraten, an einer der regelmäßigen Führungen des Gartenamtes teilzunehmen. Kompetente Führer weihen beispielsweise in die Geheimnisse der barocken Raffinessen im Gartenbau ein.
Einer dieser Experten ist Hartmut Bauer. Der Gartenarchitekt war langjähriger Mitarbeiter des Gartenamts und zeichnete verantwortlich für die Projektsteuerung bei der Neugestaltung des Schlossparks für die Euroga 2002. Seit zehn Jahren Rentner, ist Bauer noch jeden Monat als Führer im Schlosspark unterwegs. Der 75-Jährige scheint jedes Detail der 63 Hektar Gesamtfläche des Benrather Schlossparks zu kennen. Auch er stimmt gerne zu, dass die diesjährige Sommerbepflanzung äußerst gelungen sei, wie sich besonders im Küchengarten und im Parterregarten vor der Orangerie zeige. Der von der Werkstatt für angepasste Arbeit bewirtschaftete Küchengarten ist ein besonderer Ort im Schlosspark, an dem sich bunte Blüh- und Zierpflanzen wie Sommerastern und Zinnien neben Kräutern, Gemüse- und Obstsorten finden — sogar Feigen wachsen hier im Schutz der alten Mauern.
Auch wenn sich das Gartenamt bei der Bestückung der Wechselbeete möglichst um historische Korrektheit bemüht, musste man beim Parterre-Garten bei der Orangerie auf ein modernes Pflanzkonzept zurückgreifen. Denn lediglich Tulpen sind als Modepflanze der Renaissancegärten historisch verbrieft. Daher umrahmen hier die klassisch-strengen Buchsbaumhecken 14 000 Pflanzen — von Ziersalbei über Schmuckkörbchen und Verbenen bis hin zum Löwenmäulchen.
Für den Parterre-Garten hält der Fachmann Bauer einen Tipp bereit: "Besuchen Sie doch einmal die öffentliche Bücherei — von dort aus haben Sie einen wunderbaren Blick über das prächtige Gesamtbild". Dann sehe man auch die gewollte Farbverteilung: Weiße und gelbe Blumen drapieren sich um das zentrale Wasserbecken, während rote, blaue oder violette Blüten die äußeren Beete schmücken. Sowohl für die Blühpflanzen als auch für alle Besucher bleibt zu hoffen, dass der Sommer viel Sonnenschein bringt, damit möglichst viele die Gärten des "rheinischen Versailles" im strahlenden Sommerflor erleben können.