Pempelfort Leise Gleise für Franklinbrücke

Pempelfort · Die 37 Jahre alten Schienen auf der Franklinbrücke werden gegen neue ausgetauscht. Dafür muss der Bodenbelag der Brücke völlig erneuert werden. Zehn Wochen dauert die Baumaßnahme. Gearbeitet wird nur tagsüber.

Es soll leiser werden für die Anwohner der Franklinbrücke. Deshalb ersetzt die Rheinbahn die alten, verschlissenen Gleise auf der Brücke durch neue. Eine moderne Technik der Gleisverlegung soll für weniger Lärm sorgen, wenn Straßenbahnen über die Brücke fahren. Nach fast einer Woche Arbeit ist der Bodenbelag auf der Brücke schon völlig abgefräst. Am Sonntag, 9. Oktober, sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Durch die lange Bauzeit gibt es eine Nachtruhe für die Anwohner — die Arbeiten finden ausschließlich tagsüber von 6 bis 20 Uhr statt.

Schienenaustausch nach 37 Jahren

Seit der Fertigstellung der Brücke im Jahr 1974 wurden die Gleise nicht ausgetauscht. "Es ist völlig normal, dass die Schienen nach 37 Jahren abgefahren sind und erneuert werden müssen", sagt Jürgen Knauer, Bauüberwacher bei der Rheinbahn. Schon im Oktober des vergangenen Jahres musste eine durchgebrochene Schiene auf die Schnelle ausgetauscht werden. Damit die Schienen vollständig erneuert werden können, gab es eine monatelange Planungsphase.

Die Schienen auf der Franklinbrücke sind Spezialschienen, sie müssen beispielsweise besonders dünn sein. Außerdem sind sie mechanisch direkt mit der Brücke verbunden. Durch die spezielle Dämmungstechnik, mit der sie verbaut werden, liegen sie nicht direkt auf dem Brückenboden auf und verursachen so weniger Geräusche. Die Unterseite der Schiene ist umschlossen von einer Kunststoffschicht und so im Bodenbelag der Brücke eingebettet. Dadurch muss der komplette Bodenbelag der Brücke ausgetauscht werden, was sehr aufwendig ist. Fünf Wochen dauert es bis die Gleise in eine Fahrtrichtung erneuert sind. Insgesamt werden auf der Brücke 840 Meter Schienen verlegt. "Diese Baumaßnahme in zehn Wochen zu schaffen, ist schon sportlich" sagt Norbert Halfpapp, Ingenieur bei der Firma Grassl. Die Firma Grassl war es, die die Brücke in den 70er Jahren erbaut hat. Deshalb betreut sie auch jetzt den Umbau. Auf der Brücke wird nicht mit großen Maschinen gearbeitet. Alles wird per Hand gemacht. "Wenn es wärmer wird, ist das sehr anstrengend für die Arbeiter", sagt Knauer.

Die Sperrung der Brücke nutzt die Rheinbahn, um auch die Gleise auf der Stern- und der Liebigstraße, westlich der Brücke, zu erneuern. Dort werden Standardschienen verbaut, was weniger aufwendig ist. Noch bis die Bauarbeiten abgeschlossen sind, ist die Brücke für die Straßenbahnlinie 706 komplett gesperrt. Fußgänger können die Brücke begehen und Autofahrer können sie auf je einer Spur befahren.

(sapo)
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