Grafenberg Lärmbeschwerden: Sport eingeschränkt

Grafenberg · Der TV Grafenberg muss seinen Trainings- und Spielbetrieb begrenzen, weil ein Anwohner sich durch den Krach belästigt fühlt. Wegen der Auflagen sieht der Verein seine Zukunft bedroht.

 Uli Geduldig (r.) und sein Vertreter Ulrich Ditscheid sorgen sich um die Zukunft des TV Grafenberg. Wegen Beschwerden eines Nachbarn soll das Spielen auf dem Sportplatz zeitlich begrenzt werden.

Uli Geduldig (r.) und sein Vertreter Ulrich Ditscheid sorgen sich um die Zukunft des TV Grafenberg. Wegen Beschwerden eines Nachbarn soll das Spielen auf dem Sportplatz zeitlich begrenzt werden.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Der Sportverein TV Grafenberg sieht seine Zukunft bedroht. Zwar kommen immer mehr Jugendliche in seine Fußballmannschaften, hat sich gerade eine weitere Basketball-Mannschaft etabliert, und pendeln die Mitgliederzahlen nach wie vor um die Tausend. Aber das Sportamt der Stadt Düsseldorf droht mit Einschränkungen für das Training und für den Spielbetrieb. Der Grund: Vor allem ein Nachbar beschwert sich über Lärm auf dem Sportplatz an der Sulzbachstraße.

"Der Verein hat sich bereits in den vergangenen Jahren aus Rücksicht auf die Nachbarn eingeschränkt und darauf geachtet, den Lärm zu mindern", erklärt Vereinsvorsitzender Uli Geduldig. So sei das renommierte Pfingstturnier, zu dem etwa 70 Mannschaften gerne auf den gut gelegenen Sportplatz gekommen waren, gestrichen worden. "Aber jetzt beschwert sich der Nachbar bereits über drei Kinder, die außerhalb der offiziell erlaubten Nutzung fürs Training am Nachmittag auf dem Platz gespielt haben", berichtet Geduldig. Bisher war es üblich, dass Kinder des Vereins während der erlaubten Trainingszeiten mit Freunden Fußball spielten, wenn Mannschaften nicht trainieren. Aber auch das wurde wegen der Beschwerden des Nachbarn untersagt. Und der achte jetzt darauf, "dass außerhalb offizieller Spiele Totenstille auf dem Platz herrscht", so Geduldig. Den Kindern und deren Eltern sei das nur schwer verständlich zu machen, dass sie wegen dieser Bestimmungen nicht den schönen Platz nutzen dürfen, sondern auf der Straße spielen müssten.

Der Verein habe stets den Kontakt mit den Nachbarn gesucht, um unnötige Lärmbelästigungen zu vermeiden, sagt Geduldig. "So achten wir darauf, dass nach Spielen nicht gefeiert wird und die Mitglieder leise sind, wenn sie den Heimweg antreten." Auch das Vereinsheim sei lärmgedämmt und habe am Eingang einen Windfang. Aber mit dem Nachbarn, der sich dauernd beschwere — er sei übrigens ehemaliges Vereinsmitglied — sei eine Verständigung trotz vieler Bemühungen leider nicht möglich.

Auf die Beschwerden reagiert jetzt das Sportamt mit der Androhung weiterer, noch schärferer Auflagen. So soll die Zahl der Vereinsmitglieder auf dem aktuellen Stand eingefroren und die Zahl der Jugendmannschaften auf maximal 18 begrenzt werden. Zudem müsse der Spielbetrieb dann so organisiert werden, dass an jedem zweiten Sonntag der Platz brachliegt.

"Wenn diese Auflagen erfüllt werden, kann sich der Verein kaum noch weiterentwickeln", sagte Geduldig. Jugendlichen könne eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung nicht mehr geboten werden, und die Bemühungen der Menschen, sich durch Sport fit und gesund zu halten, würden erschwert. Wie es für den Verein weitergehen kann, soll nun in Verhandlungen mit der Stadt geklärt werden.

(RP)
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