Pempelfort Kulinarische Kuppelwochen mit Seidentofu

Pempelfort · Mit neuen Menüs im Restaurant Fehrenbach können Wein, amerikanisches Schwein und Vegetarisches genießen.

"Ein gutes Essen", so sagt Julia Fehrenbach, "ist ein leidenschaftliches Erlebnis." Und weil diese Leidenschaft ebenso intensiv sein kann wie die Beziehung zwischen Menschen, vereint die Chefin des Restaurants Fehrenbach beide Passionen miteinander. "Kulinarische Kuppelwochen" heißen die Menüs, die Fehrenbach und ihre neuen Köche Alexander Türk und Anton Pahl ihren Gästen auftischen — und zwar in Kombinationen, die sich die Besucher nach Gutdünken zusammenstellen können.

"Fescher Single" heißt die erste Wahl (ein Gang und ein Glas Wein, 20 Euro), "Intimer Zweier" (zwei Gänge, zwei Gläser Wein, 38 Euro) ist der Name vom Menü 2, und wer den "Flotten Dreier" bestellt, bekommt drei Gänge, drei Gläser Wein und eine Rechnung in Höhe von 55 Euro. Der Gast kombiniert die Menüs selbst. "Ich finde das Carrée vom Duroc-Schwein toll", sagt Fehrenbach. Das Borstentier aus Amerika habe ein besonders zartes Fleisch, sagt die Gastronomin. Das dazu gereichte Süßkartoffelpüree — ebenfalls in Amerika bekannter als in Deutschland — passe ausgezeichnet. "Süßkartoffeln sind eher orangefarbig und schmecken als Püree ähnlich wie Kürbis oder Möhren." Wer gern Riesengarnelen isst, kann das Meerestier gegrillt oder als Tatar bestellen und bekommt dazu Avocados, Grapefruits und Koriander-Ingwer-Dip.

Völlig ohne Zutaten von Tieren ist das Menü mit gebackenem Kinugoshi-Tofu. "Großartig", sagt Fehrenbach. "Sogar ich als Fleisch-Esserin bestelle mir den Tofu ab und zu." Der auch als Silken- oder Seidentofu bekannte Sojateig sei weicher als andere Sorten. Paniert und gebraten mit einem speziellen asiatischen Mehl werde er außen ganz knusprig, das Innere zergehe jedoch beim Essen auf der Zunge. Aber egal, ob sich der Gast während der "Kulinarischen Kuppelwochen" für Vegetarisches oder Fleischiges entscheidet — ein Mascarpone-Erdbeerschnittchen mit Kakaobohnencrunch und Waldmeister-Zabaione passen immer.

Die Weine suchte Julia Fehrenbach mit Bedacht aus. So wie den Bordeaux Blanc 2010 Château La Mourelle. "Pascal Le Breton, der engagierte Besitzer von La Mourelle, keltert ehrliche, saubere Weine für den Alltag", sagt die Wirtin begeistert. Auch ein guter Essensbegleiter sei der Bordeaux Rosé 2012 Château Landonnet. Der edle Tropfen stammt von einem Familienunternehmen. "Raymond Jaubert führt das Château Landonnet seit 1982 zusammen mit seiner Frau Marie und seinen Kindern. Der Bordeaux Rosé hat eine rosa Farbe und ein Aroma wie von Himbeeren." Charakteristisch für den dritten Wein, den Bordeaux Rouge 2009 Le Priourat de Jean-Pierre Moueix, sei die balsamische Fruchtbetonung.

Bis zu drei Menüs, guter Wein, und das süße Ende — das klingt nach einem üppigen Mahl. Fehrenbach, die nach der Trennung von ihrem Mann Jürgen das Restaurant allein führt, winkt lachend ab. "Es ist aber nicht zu viel. Niemand muss sich nach Hause kugeln. Alle Speisen sind leicht zubereitet", sagt sie und fügt hinzu: "Klare, reduzierte Geschmackslinien sind Voraussetzungen, dass aus Essen und Trinken ein Erlebnis wird — mit Liebe, Lust und Leidenschaft."

Restaurant Fehrenbach, Schwerinstraße 40, Di.- Sa. ab 18 Uhr, Telefon 9894587

(lod)
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