Heerdt Kleiner Park nach Hanns Heuer benannt

Heerdt · Der Platz an Schiess-/Krefelder Straße bekam den Namen des ehemaligen Vorsitzenden des Bürgervereins Heerdt.

 SPD-Landtagsabgeordnete Marion Warden, Ratsherr Giuseppe Saitta und Bezirksvorsteher Rolf Tups (vorne v.l.) enthüllen das neue Straßenschild auf der Grünfläche, die nun "Hanns-Heuer-Platz" heißt.

SPD-Landtagsabgeordnete Marion Warden, Ratsherr Giuseppe Saitta und Bezirksvorsteher Rolf Tups (vorne v.l.) enthüllen das neue Straßenschild auf der Grünfläche, die nun "Hanns-Heuer-Platz" heißt.

Foto: Paul Esser

Zwei Plätze im linksrheinischen Düsseldorf sind nicht mehr ohne Namen. Nach der Eröffnung des "Werner Pfingst-Platzes" vor dem Bezirksrathaus an der Luegallee, bekam nun die Grünanlage Schiessstraße/Ecke Krefelder Straße den Namen "Hanns-Heuer-Platz". Bezirksvorsteher Rolf Tups (CDU), Ratsherr Giuseppe Saitta (CDU) und die SPD-Landtagsabgeordnete Marion Warden enthüllten, umringt von Vertretern linksrheinischer Vereine, das Straßenschild mit dem Namenszug des verdienten Heerdters Hanns Heuer (1917 bis 2009).

Eingeladen zum kleinen gesellschaftlichen Ereignis hatte der Heerdter Bürgerverein. Schließlich ging es um die Ehrung seines langjährigen Vorsitzenden, der 1955 den Bürgerverein mitgegründet hatte. Die Festrede hielt Vorstandsmitglied Aloys Hüren, der auf die Verdienste des einstigen Vorsitzenden aufmerksam machte. 40 Jahre hatte Heuer die Heerdter Interessen mit viel Verhandlungsgeschick und Aufrichtigkeit vertreten und war ein verlässlicher Verhandlungspartner für Vereine, Behörden und Kirchen. So wundert es nicht, dass er schon bald als heimlicher "Bürgermeister von Heerdt" galt.

Spektakulär war sein Auftritt beim geplanten Bau der Stadtautobahn (Brüsseler Straße, B7) im Zuge der Theodor-Heuss-Brücke Ende der 1950er Jahre. Er und seine Mitstreiter — allen voran sein damaliger Stellvertreter und CDU-Ratsherr Anton Ulrich — konnten den einstigen Stadtplaner Tamms bewegen, die B7 auf Stelzen zu setzen, um Heerdt zu überbrücken und nicht zu zerschneiden. Als die Autobahn später wegen des zunehmenden Verkehrs verbreitert werden sollte, erstickte Heuer diese Absicht sofort mit der Drohung: "Dann werden wir uns auf die Autobahn setzen und die Arbeiten blockieren." Weiter setzte Heuer den Bau einer neuen Kapelle für den Heerdter Friedhof durch und sorgte dafür, dass der Bürgerverein die Organisation des Volkstrauertages übernahm. Er unterstützte den Bau des Heerdter Freizeitparks und ließ den Rheinpark am Dominikus-Krankenhaus anlegen. Eine Herzenangelegenheit war ihm die Realisierung des Ökotops, und seine schützende Hand hielt er über Sportvereine, Kindergärten sowie Schulen. Und — unter seiner Regie wurde die heimatkundliche Schriftenreihe "Heerdt im Wandel der Zeit" begonnen. Herbert Rozynski, Heuers Nachfolger als Vorsitzender, machte zudem darauf aufmerksam, dass sein Vorgänger einst 2000 Krokusse auf der Verkehrsinsel des Nikolaus-Knopp-Platzes mitgepflanzt habe. "Sie werden jedes Jahr zur Blütezeit an Heuers Geburtstag, am 13. März, an ihn erinnern."

Der kleine Park hat durch die Namensgebung einmal mehr an Bedeutung gewonnen. Denn dort befindet sich auch die Marmor-Stele, die der Bürgerverein anlässlich des 100. Jahrestages der Eingemeindung (1909) nach Düsseldorf aufstellen ließ. Auf der Vorderseite ist das Heerdter Rathaus in Bronze dargestellt, darunter die Geschichte der Eingemeindung. Auf der Rückseite sind die Namen derer zu lesen, die die Stele entwarfen und anfertigten beziehungsweise spendeten. Das Pendant zur Stele befindet sich in Form einer Gedenkplatte auf dem Knopp-Platz. Dort stand einst das Rathaus der Landgemeinde Heerdt, und dort wurden vom Bürgermeister Nikolaus-Knopp die Fäden zum Anschluss an die Stadt Düsseldorf geknüpft.

(RP)
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