Gerresheim Kinder erleben das Scheren eines Schafes

Gerresheim · Mit großen Augen beobachten die Kinder der Kindertagesstätte St. Margareta, wie Christoph Klingenhänger mit der Schermaschine über den Bauch von Schaf Pia fährt. "Um das Schaf zu scheren, gibt es einen Trick. Man muss es auf seinen Po setzen. Zuerst wird der Bauch geschoren", erklärt der Naturpädagoge. Der Förderverein des Katholischen Familienzentrums St. Margareta und das Spielwarengeschäft "Hobby und Spiel" haben das Projekt gesponsert.

Seit vier Jahren besucht Klingenhänger regelmäßig den Kindergarten. "Es ist wichtig, dass Kinder, die in der Stadt aufwachsen, wissen, woher die Wolle kommt. Nicht jedes Kind hier hat einen Bezug zum Bauernhof", sagt Elke Bonn, die Leiterin der Kindertagesstätte. Im Kindergarten starten deshalb regelmäßig Natur-Projekte, wie das Aufziehen von Küken oder eine Wanderung mit einem Esel. "Ich glaube, das Schaf genießt es, geschoren zu werden", sagt Madleen (6).

Vier Wochen lang haben sich die Kinder mit "Schafen" beschäftigt. "Wir haben darüber gesprochen, wo Schafe leben, was sie fressen und welche Rassen es gibt", sagt Bonn. Pia ist ein schwarzes Skuddenschaf. "Das ist die kleinste Schafrasse, die es in Deutschland gibt", sagt Klingenhänger. Um Pia herum springt aufgeregt ihr Lämmchen Amadeus, das seine Mutter nicht aus den Augen lässt. Sogar während Pia geschoren wird, trinkt das vier Wochen alte Lamm ihre Milch. "Wird Amadeus auch geschoren", fragt eines der Kinder. "Amadeus ist noch zu jung. Aber er bekommt heute er zum ersten Mal seine Klauen geschnitten", erklärt Klingenhänger.

Rund drei Kilo Wolle hat Klingenhänger von Pia geschoren. "Für einen Pullover reicht das nicht", sagt er. Die Wolle dürfen die Kinder behalten. In den kommenden Wochen lernen sie die Wolle mit speziellen Kämmen zu entfilzen, sie zu spinnen und anschließend einzufärben, um dann kleine Kunstwerke aus ihr zu stricken.

(RP)
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