Schloss Kalkum Schlossverkauf ist abgeschlossen

Kalkum · Der Investor wird sein Konzept für Schloss Kalkum in den nächsten Tagen Politik und Verwaltung vorstellen. Bereits jetzt schon gibt es viel Kritik an einer geplanten Wohnbebauung auf einer angrenzenden Ackerfläche.

 Viele Jahre stand Schloss Kalkum leer. Nun will Investor Peter Thunnissen in dem einzigen Düsseldorfer Wasserschloss für neues Leben sorgen.

Viele Jahre stand Schloss Kalkum leer. Nun will Investor Peter Thunnissen in dem einzigen Düsseldorfer Wasserschloss für neues Leben sorgen.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Der Kaufvertrag von Schloss Kalkum ist unterschrieben. Erworben vom Land NRW hat diese besondere Immobilie Peter Thunnissen. Er ist Projektentwickler und hat zudem 30 Jahre lang als Bauunternehmer die eigene Firma Peter Holthausen geführt. Der 65-Jährige hat in seinem Berufsleben Erfahrungen in vielen Baubereichen gesammelt, hat etwa in Düsseldorf Mehrfamilienhäuser in der Gartenstadt Reitzenstein, im Färberviertel an der Vlattenstraße und in der Unternehmerstadt (ehemaliges Rheinmetallgelände) realisiert. Aber auch mit dem Umgang von Bestandsgebäuden und unter Denkmalschutz stehenden Anlagen kennt sich Thunnissen aus. So hat er beispielsweise das Mutterhaus der Kaiserswerther Diakonie, den Salzmannbau und den Schlossturm umgebaut.

Bislang ist bekannt, dass in das Schloss eine Musikakademie einziehen soll und dort auch Wohnmöglichkeiten für Studenten geschaffen werden sollen. Einzelheiten zu seinem Konzept will der Investor in den nächsten Wochen bekannt geben. „Ich möchte zunächst das Konzept in der Verwaltung und Politikern, wie den Mitgliedern der Bezirksvertretung 5 und Oberbürgermeister Thomas Geisel, persönlich vorstellen, bevor ich damit an die Öffentlichkeit gehe. Ich bin dabei offen für Diskussionen, Anregungen und Wünsche.“

Bereits heftig diskutiert wird der Wunsch von Thunnissen, auf einer Freifläche am Schloss Wohnhäuser zu errichten, um damit die Kosten für das Schloss abzufedern. Dabei hat er ein Feld zwischen dem Schlosspark, der Kalkumer Schlossallee, der Bebauung Am Fronberg und der Oberdorfstraße vorgeschlagen. Die Gebäude dort sollen ebenso wie der Umbau des Schlosses vom Londoner Stararchitekten David Chipperfield geplant werden.

Diese Pläne werden von Planungspolitikern mit Zurückhaltung zur Kenntnis genommen. So macht der Vorsitzende des Planungsausschusses, Alexander Fils (CDU), einige Raffinesse darin aus, eine kulturelle Nutzung für das Schloss vorzuschlagen, um gleichzeitig Wohnungsbau ins Grüne zu setzen. „Das wird in dieser Massierung mit Sicherheit nicht umgesetzt, das kann ich heute schon sagen“, so Fils entschieden. Fils setzt auf klare Vorgaben und eine enge Begleitung des Vorhabens.

Das sieht Ratsherr Andreas Auler (CDU) ähnlich, der sich vor allen Dingen Sorgen macht, dass der Käufer von Schloss und Umland „eine Bebauung realisiert und versilbert und schlussendlich nach mehreren Jahren das Schloss doch wieder ein Sanierungsfall wird“. Die CDU in der Bezirksvertretung 5 wird deshalb zur nächsten Sitzung am 26. März einen Antrag stellen, der so ein Szenario verhindern soll. „Die Landeshauptstadt Düsseldorf darf einem potentiellen Käufer keinerlei Baurecht einräumen, ohne juristisch belastbare Garantien für den dauerhaften Erhalt von Schloss Kalkum“, heißt es in dem Antrag.

Am liebsten wäre es der CDU ohnehin, wenn eine Wohnbebauung ganz vermieden werden könnte. Deshalb hat sie zusammen mit der FDP einen weiteren Antrag vorbereitet. Darin heißt es: „Die BV 5 unterstützt die Bemühungen, im Interesse des Erhaltes des Kalkumer Schlosses zu einer wirtschaftlich sinnvollen Gesamtlösung zu gelangen. Dazu sollten jedoch vor jeder Bebauung der umliegenden Flächen alle denkbaren anderweitigen Lösungen ausgeschöpft werden.“ Dazu zählen die Politiker etwa Landeszuschüsse oder die Bereitstellung von Ersatzflächen.

Die Grünen äußern Bedenken bezüglich einer möglichen Bebauung der Ackerflächen, „weil damit unter anderem das historisch gewachsene Landschaftsbild zerstört würde und ökologische Folgewirkungen auf den Schlosspark und umgebende Grünflächen zu befürchten sind“. Auch sie werden einen entsprechenden Antrag einbringen.

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