Düsseldorf Mit Weihrauch gegen Brandgeruch
Düsseldorf · Am Wochenende war das Feuer in der Pfarrkirche St. Lambertus, das dort am Freitagnachmittag ausgebrochen war, das Thema im Ort. "Und das wird noch eine ganze Weile Thema bleiben", ist die Kalkumerin Marianne Hermes überzeugt.
Sie war mit anderen Einwohnern des Stadtteils am Samstag zur Kirche gekommen, um diese wenigstens soweit zu säubern, dass dort Gottesdienste abgehalten werden können. "So ein Zusammenhalt ist wichtig und stärkt die Dorfgemeinschaft", sagt Hermes. Deshalb sind auch Alexa Wallebuona und Jutta Schmitz ausgerüstet mit Putzeimern und Lappen zum Großreinemachen erschienen. "Wir haben hier geheiratet und unsere Kinder wurden hier getauft, da gehört es einfach dazu, sich für die Kirche auch einzusetzen", sagt Schmitz.
Gebrannt hatte zwar nur eine Bank im Vorraum, aber dicke Rauchschwaden waren durch eine verschlossene Gittertür ins Hauptschiff, aber auch in die beiden Seitenschiffe und in die Sakristei der Basilika gezogen. Rund eineinhalb Stunden hatten die Feuerwehrleute gebraucht, um den Rauch aus den Kirchenräumen zu blasen.
"Auf allen Gegenständen hat sich nun schmieriger Ruß abgelagert", sagt Küster Hermann-Josef Otto. Um diesen zu entfernen, müssen die fleißigen Helfer mehrmals die Kirchenbänke abschrubben. Deshalb werden auch nur die Bänke im Hauptschiff gesäubert. Die Seitenschiffe werden mit Bändern abgesperrt.
Aber auch die Wände haben einen grauen Schleier erhalten. Letzteres ist besonders ärgerlich, da das Gotteshaus erst vor sieben Jahren einen neuen Innenanstrich erhalten hatte. "Fachleute müssen jetzt prüfen, wie man das säubern kann", sagt Otto. Um zumindest schon einmal den strengen Brandgeruch zu vertreiben, hat er Weihrauch in den Räumen entzündet.
Die kleine Kirche ist eines der ältesten Baudenkmäler Düsseldorfs. Die ältesten Teile des Gotteshauses sind laut Erzbistum Köln im elften Jahrhundert entstanden. Dass es in dem Gebäude jemals gebrannt hat, daran kann sich keiner in Kalkum erinnern.
