Kalkum Kalkumer Gemeinde feiert 200 Jahre Kreuzfest

Kalkum · In einem Festakt wird daran gedacht, dass die Gemeinde vor zwei Jahrhunderten eine wertvolle Reliquie erhielt.

 Tradition: Nach dem Kreuzfest folgt die Prozession durch den Kalkumer Schlosspark.

Tradition: Nach dem Kreuzfest folgt die Prozession durch den Kalkumer Schlosspark.

Foto: H. Steffens

Ein besonderes Jubiläum begeht die Katholische Gemeinde Kalkum am Sonntag, 5. Mai. Dann wird zum 200. Mal das Kreuzfest mit einer anschließenden Prozession durch den Kalkumer Schlosspark und dem Segen im Innenhof des Schlosses gefeiert. Entstanden ist diese Tradition, als die Kalkumer eine Kreuzreliquie, ein äußerst wertvolles Geschenk, von der Schlossherrin Gräfin Maria Antonette von Hatzfeld und ihrer ebenfalls verwitweten Schwiegertochter Gräfin Frederike Maria Coelestine von Hatzfeldt erhielten.

Die Reliquie, die aus dem Kreuz Christi stammen soll und dafür eine bischöfliche Beglaubigung erhalten hatte und so für verehrungswürdig erklärt war, wurde in einem Festakt übergeben, der damals den ganzen Tag dauerte. Schon um 4 Uhr am Morgen des 26. April des Jahres 1818 läuteten die Glocken der St. Lambertus-Kirche in Kalkum und riefen die Gläubigen zur ersten Messe. Über den ganzen Tag verteilt folgen noch weitere Messen zur Verrichtung eines 13-stündigen Gebets. Dieses wurde um 9.30 Uhr unterbrochen und die Gemeinde zog hinaus zum Schlosshof. Unter einem Baldachin wurde die Kreuzreliquie den Gläubigen gezeigt und dann der Kirche übergeben. Ortspfarrer Theodor Josef Fowinkel schrieb über die damalige Reaktion der Gläubigen, dass "bei dem Zug vom Schloss in die Kirche herzergreifend Lieder gesungen und viele Tränen des Glücks vergossen wurden".

Einen würdigen Abschluss fand der Tag mit einer Prozession, die über vier Stationen durch den gesamten Pfarrbezirk führt und in der die Gemeinde nochmals den Dank für dieses große Geschenk bekundete. Seitdem erinnert alljährlich ein Festakt, der immer am fünften Sonntag nach Ostern begangen wird, an die Schenkung dieser Gabe. "Kalkum ist ein Ort mit dörflichem Charakter. Darauf ist man stolz und pflegt seine Traditionen", gibt Oliver Dregger, leitender Pfarrer der Pfarreien-Gemeinschaft Angerland/Kaiserswerth als Erklärung ab, warum die Kreuzprozession einen so langen Zeitraum überdauert hat.

Das 200-jährige Bestehen wird diesmal am 5. Mai um 16 Uhr mit einer Festmesse unter Beteiligung des Basilika Chores in der Kirche St. Lambertus, Oberdorfstraße 31, gefeiert. Daran schließt sich die Kreuzprozession mit dem Zug durch den Schlosspark und dem Segen im Innenhof des Schlosses an. Nach der Rückkehr und dem abschließenden Segen in der Kirche sind alle Teilnehmer zu einem Empfang auf dem Kalkumer Dorfplatz vor der Kirche eingeladen. "Wir würden uns freuen, wenn Mitglieder der Familie von Hatzfeld, aber auch viele Bürger aus anderen Stadtteilen teilnehmen würden", sagt Dregger.

(brab)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort