Schilder für historische Bauwerke in Düsseldorf Infotafeln erklären Historie des Kleianshofs

Düsseldorf · Am Standort vieler Häuser in Kalkum gab es schon im Mittelalter erste Bauten. Der Kulturkreis möchte deren Historie mit Hilfe von Schildern vermitteln.

 So sah der alte Kleianshof aus, bevor er 1998 einer neuen Wohnbebauung weichen musste.

So sah der alte Kleianshof aus, bevor er 1998 einer neuen Wohnbebauung weichen musste.

Foto: Bewohner

Vor zehn Jahren hat der Kalkumer Kulturkreis begonnen, an alten Gebäuden Hinweistafeln anzubringen, welche die teilweise wechselvolle Geschichte der Objekte beschreiben. Jetzt nähert sich das Projekt seinem Ende. Am Kleianshof wurde die 25. Tafel angebracht und dann soll zunächst nur noch ein Schild folgen, das sich mit einem Häuserensemble am Kalkumer Dorfplatz befasst.

Dafür fehlen allerdings Rita Becker, die für den Inhalt aller Tafeln verantwortlich ist, noch einige Informationen. Denn der engagierten Heimatforscherin ist wichtig, dass alle Angaben belegt werden können. Deshalb recherchiert sie zum Teil monatelang für die Inschriften und das ist zum Teil recht mühsam. „Die Urkunden zum Kleianshof beispielsweise stammen teilweise aus dem 16 Jahrhundert und sind schlecht zu lesen. Denn damals wurde ohne Punkt und Komma geschrieben und so habe ich oft keine Ahnung, was eigentlich die Aussage des Satzes ist.“

Für den Kleianshof konnte Becker die Geschichte bis 1604 zurückverfolgen, als das Anwesen erstmals urkundlich erwähnt wurde. „Der Hof muss aber noch viel älter gewesen sein, aber alle Hinweise dazu liefen leider ins Leere.“ Im Laufe der Jahre wechselte der Hof mehrfach seinen Besitzer und auch seinen Namen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die katholische Kirche die Eigentümerin, welche die Gebäude verkaufte. Diese wurden 1998 abgerissen und an gleicher Stelle eine Wohnanlage errichtet, die in ihrer Vierkantbauweise an das alte Anwesen erinnern soll. Heute ist der neu erbaute Kleianshof im Besitz einer Eigentümergemeinschaft, welche auch die Kosten für zwei Hinweistafeln übernommen hat.

„Wir können beobachten, dass unsere Beschilderung sehr gut angenommen wird – von den Bewohnern und den Besuchern von Kalkum“, sagt Kulturkreis-Vorsitzender Gerhard Becker (nicht verwandt mit der Heimatforscherin). Der Kulturkreis möchte deshalb eine App entwickeln, mit der Interessierte selbstständig einen Rundgang durch den Ort gestalten können.

„Wenn es uns gelingen würde, die Informationen der Schilder mit Anekdoten zu ergänzen, wäre das eine schöne Abrundung des Projektes“, sagt Gerhard Becker. Dazu könnte Rita Becker bereits eine Geschichte beisteuern: Denn als der alte Kleianshof damals abgerissen worden ist, rettet sie den alten Esstisch vom Sperrmüll und gab ihm ein neues Zuhause.

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