Spendenaktion in Düsseldorf 13 Kilo Gepäck und 42 Kilometer Strecke

Düsseldorf · Am Samstag wollten Soldaten und Polizisten eigentlich bei einem Wettlauf gegeneinander antreten. Nun marschieren sie gemeinsam bei einem Spendenlauf für das Hospiz Regenbogenland.

 Patrick Prinssen (l.) und Christian Freiherr von Buddenbrock organisieren einen 42 Kilometer langen Spendenlauf und trainieren dafür.

Patrick Prinssen (l.) und Christian Freiherr von Buddenbrock organisieren einen 42 Kilometer langen Spendenlauf und trainieren dafür.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Es ist eine der typischen Ideen, die unter Männern bei einem Glas Bier entstehen. Aus einer kleinen Kabbelei zwischen dem Rechtsanwalt Christian Freiherr von Buddenbrock, Oberleutnant der Reserve, und dem Polizisten Patrick Prinssen entstand eine Wette darum, wer besser einen Gewaltmarsch bewältigt. Polizisten oder Soldaten lautete die Frage. „Eigentlich wollten wir gegeneinander antreten, um das herauszufinden, aber in den aktuellen Zeiten fanden wir es dann doch schöner, eine gemeinsame Aktion umzusetzen“, sind sich die beiden Kalkumer einig.

Und so kam es zu dem Entschluss, statt eines Wettkampfs lieber einen Spendenlauf zu organisieren. Und der hat es in sich. Insgesamt 42 Kilometer lang ist die geplante Strecke, die mit einem ordentlichen Marschgepäck von 13 Kilogramm absolviert werden soll. Dabei sind von Buddenbrock und Prinssen nicht alleine unterwegs, sondern haben sich noch Kollegen und Kameraden als Verstärkung dazugeholt.

Insgesamt zwölf Personen, sechs Polizisten und sechs ehemalige oder aktive Soldaten, werden sich so am Samstag, 3. Juli, auf den Weg machen. Durch das Kalkumer Forst, über Angermund, Lintorf, Mülheim an der Ruhr und an der Duisburger sechs Seenplatte zurück nach Kalkum führt die geplante Route. Alle zehn Kilometer wird ein Verpflegungspunkt eingerichtet, an dem die Läufer sich ausruhen, die Füße pflegen und Wasser aufnehmen können.

„Das letzte Mal, dass ich so einen Marsch gelaufen bin, war tatsächlich 1997 bei der Bundeswehr“, sagt von Buddenbrock. Er übt deshalb seit zwei Monaten mit Gepäck und Stiefeln das lange Wandern und geht zudem noch joggen. Seine Mitstreiter kennt er noch aus der eigenen Dienstzeit beim 4. Fallschirmjägerbataillon 261 in Lebach. Mit diesen trifft er sich einmal im Jahr und konnte die alten Kameraden deshalb schnell aktivieren.

Patrick Prinssen hat ebenfalls seine Kollegen von der Autobahnpolizei schnell motivieren können, sich an dem Spendenlauf zu beteiligen. Auch diese trainieren fleißig, wobei Prinssen während des Lockdowns bereits so eine lange Strecke gewandert ist. „Allerdings ohne Gepäck, das wird noch einmal eine ganz neue Herausforderung für mich werden.“ Gesammelt wird pro Läufer und Kilometer für das Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland. Er sagt: „Wir wollen etwas für einen guten Zweck tun und darauf aufmerksam machen, dass nicht nur zu Corona-Zeiten, sondern auch völlig unabhängig davon, Menschen Hilfe brauchen.“ Sponsoren wurden auch schon eifrig angeworben und das Tambourcorps Frisch Auf aus Kalkum will die Läufer mit lauter Musik begrüßen, wenn diese gegen 17 Uhr am Landhaus Freemann an der Kalkumer Schlossallee ihren Gewaltmarsch beenden werden.

Die beiden Organisatoren sind begeistert von der Unterstützung, die sie bei ihrer Aktion erfahren. Sie können sich deshalb vorstellen, daraus zukünftig ein regelmäßiges Projekt zu machen. „Dabei könnten wir uns jedes Jahr einen neuen guten Zweck vorstellen und eine neue verrückte Idee überlegen, zum Beispiel zum Kölner Dom laufen oder mit dem Fahrrad zum Meer fahren“, sagt von Buddenbrock. Nur regional sollen die Spendenaktionen bleiben.

Die anstehende Aktion hat aber bereits andere inspiriert. Das Montessori Kinderhaus St. Lambertus in Kalkum führt mit seinen 44 Jungen und Mädchen nun auch einen Sponsorenlauf durch. „Dessen Erlös soll ebenfalls an das Regenbogenland fließen“, sagt die Kita-Leiterin Birgit Keil. Wer die Aktion der erwachsenen Läufer unterstützen will, kann das als Sponsor über die Homepage www.lauffuergutes.de tun.

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