Heimatgeschichte Friedrich Spee und der Dreißigjährige Krieg

Die Friedrich-Spee-Gesellschaft nimmt jedes Jahr den Geburtstag des Jesuiten Priesters zum Anlaß, an dessen Leben und Wirken zu erinnern. Dafür wird der Vorsitzende Hans Müskens nun ausgezeichnet.

 Hans Müskens am Spee-Epitaph von Künstler Bert Gerresheim. 

Hans Müskens am Spee-Epitaph von Künstler Bert Gerresheim. 

Foto: Blazy, Achim (abz)

(brab) Seit vielen Jahren erforscht  die Friedrich-Spee-Gesellschaft das Leben und Wirken des Jesuiten Friedrich Spee (1591-1635), dessen steter Einsatz für seine Mitmenschen oft zukunftsweisende Ansätze hatte. Aus Anlass des 428. Geburtstags des bekannten Kaiserswerthers lädt die Spee-Gesellschaft am Donnerstag, 14. März, um 19 Uhr zu einem Festvortrag ein. Hans Müskens wird in der Kultur-Kirche im Stammhaus, Kaiserswerther Markt 32, über das Leben von Friedrich Spee im Dreißigjährigen Krieg referieren.

Als der Krieg im Jahre 1618 beginnt, ist Friedrich Spee 27 Jahre alt. In dieser Zeit schließt er seine Ausbildung als Priester und Lehrer im Jesuitenorden in Trier ab. In den folgenden Jahren bis zu seinem Tod wird er immer wieder mit den Folgen des Krieges konfrontiert werden. In Peine bei Hildesheim wird ein Attentat auf ihn verübt. Aus Paderborn muss er zusammen mit seinen Ordensbrüdern wegen der Kriegsereignisse flüchten. In Köln erlebt er die Unzahl der Flüchtlinge, die in dieser Stadt Schutz suchen.

Trier ist die letzte Etappe in seinem Leben. Als die Stadt unmittelbar vom Krieg heimgesucht wird, nimmt er sich als Pfleger und Seelsorger der Verwundeten und Sterbenden in den Straßen und Häusern an. Er versteckt sich nicht hinter Klostermauern. Die Soldaten, die Trier erobern, schleppen – wie so oft – die Pestseuche in die Stadt ein. Auch jetzt noch pflegt Spee die Kranken und Sterbenden und begleitet sie auf ihrem letzten Weg. Dabei infiziert er sich und stirbt am 7. August 1635 im Alter von 44 Jahren. Noch 13 Jahre dauert der Krieg, bis endlich der Frieden von Münster und Osnabrück geschlossen wird. Friedrich Spee hat sich nicht ausdrücklich zum Krieg geäußert. Trotzdem erfährt man auf ganz eigene Weise, wie sehr er unter dem Krieg und seinen Folgen gelitten hat. Er stellt sich einmal die Frage: „Warum musste das alles geschehen?“

Der Heimat- und Bürgerverein Kaiserswerth wird am Vortragsabend Hans Müskens für seine Arbeit als langjähriger Vorsitzender der Friedrich-Spee-Gesellschaft Düsseldorf und für die Gründung des Spee-Archivs in Kaiserswerth mit der Friedrich-Spee-Plakette auszeichnen. Diese wurde vom Bildhauer Bert Gerresheim entworfen. Der Düsseldorfer Künstler hat auch das große Relief an der Rückseite der Suitbertus-Basilka entworfen, das Szenen aus dem Leben Spees zeigt.

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