Sichherheitsdienst sorgt für Ruhe Endlich herrscht Frieden am Anker

Kaiserswerth · An der Rheinuferpromenade in Kaiserswerth sind öfter Partys aus dem Ruder gelaufen. Jetzt sorgt ein Sicherheitsdienst für Ruhe.

 Der Anker ist ein beliebter Treffpunkt in Kaiserswerth. Die ruhige Atmosphäre, die dort am Tag herrscht, soll auch am Abend, wenn dort gefeiert wird, erhalten bleiben.

Der Anker ist ein beliebter Treffpunkt in Kaiserswerth. Die ruhige Atmosphäre, die dort am Tag herrscht, soll auch am Abend, wenn dort gefeiert wird, erhalten bleiben.

Foto: Julia Brabeck

Über viele Jahre hinweg kam es immer wieder rund um den Anker an der Rheinuferpromenade in Kaiserswerth zu Konflikten und Ärger. Dort versammeln sich gerne große Gruppen von Jugendlichen, um zu feiern. Dabei kam es öfters zu unliebsamen Auswüchsen. Musik wurde zu laut gespielt, riesige Berge von Müll wurden hinterlassen und Gegenstände wie Bänke und Straßenschilder beschädigt und Hauswände mit Graffitis beschmiert.

Seit einigen Wochen hat die Katholische Kirche, der das anliegende Grundstück rund um die Suitbertus-Basilika gehört, mit finanzieller Unterstützung durch die Bezirksvertretung 5 einen Sicherheitsdienst engagiert, der dort für Ordnung und Ruhe sorgen soll. Das Pilotprojekt hat sich bewährt. „Die Jugendlichen versammeln sich dort weiterhin, was sie ja auch dürfen, aber es ist eine erhebliche Verbesserung eingetreten. Wir sind bislang sehr angetan“, sagt Pfarrer Oliver Dregger.

Diese Einschätzung teilt auch Philipp Riederer, Mitglied im Kirchenvorstand von St. Suitbertus und Anwohner des Stiftsplatzes. Er lobt die umsichtige und dennoch entschiedene Art, wie der Sicherheitsdienst mit den Jugendlichen umgehen würde. „Das hat jedenfalls mehr Erfolg, als die Ansprache durch uns Anwohner.“ Zudem würde es den Mitarbeitern des Dienstes gelingen, Konflikte in den Anfängen zu lösen und die Platzregeln zu vermitteln. „Sie weisen beispielsweise direkt daraufhin, dass Musik nur leise und ab 22 Uhr gar nicht mehr gespielt werden darf.“ Positiv sei es, dass sich die meisten Jugendlichen verständnisvoll zeigen würden. „Bislang ist die Situation am Anker aus unserer Sicht unproblematisch. Im vergangenen Jahr gab es viel mehr Ordnungsstörungen“, sagt der Leiter der Polizeiinspektion Nord, Bernd Schünke. Die Polizei und der Ordnungsdienst haben in den vergangenen Jahren die Stelle zwar immer wieder kontrolliert, Platzverweise ausgesprochen oder die Versammlungen aufgelöst, aber das Problem konnte damit nicht dauerhaft gelöst werden. „

„Dass sich die Situation entspannt hat, hat sich bereits herumgesprochen. Wir sehen jetzt dort wieder viele Menschen spazieren gehen, denen das vorher dort zu unangenehm war“, sagt Riederer. Denn Gruppen von bis zu 70 Jugendlichen aus Kaiserswerth, den angrenzenden Stadtteilen und den umliegenden Städten wie Duisburg und Ratingen hatten dort in der Vergangenheit lautstark gefeiert und sich wenig einsichtig gezeigt. Mehrere Versuche der Anwohner und der Kirchengemeinde, die jungen Erwachsenen zu mehr Rücksicht und Respekt vor dem Ort, der Jahrhunderte ein Friedhof war, zu bewegen, hatten immer nur kurzzeitig Erfolg.

Ende des Jahres wird die Kirchengemeinde zusammen mit der Bezirksvertretung Bilanz ziehen und schauen, ob der Einsatz des Sicherheitsdienstes nachhaltig war. Das ist aber nicht nur für die Kirchengemeinde und die Anlieger interessant. So gibt es bereits Nachfragen zu dem Pilotprojekt von Betroffenen ähnlicher Problemfelder in der Stadt. „Auch wenn das Ergebnis bislang positiv ist, ist es schade, dass so eine Maßnahme überhaupt notwendig ist“, sagt Riederer. Geklärt werden muss am Jahresende auch, ob eine möglicherweise notwendige Fortsetzung überhaupt finanzierbar ist.

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