Kaiserswerth Rabiater Rentner muss nur 500 Euro Buße zahlen

Kaiserswerth · Zwei Ohrfeigen und eine Todesdrohung gegen seine Ehefrau kosten einen 79-jährigen Rentner jetzt 500 Euro Buße. So hat gestern das Landgericht entschieden und ein Strafverfahren wegen häuslicher Gewalt gegen den Senior eingestellt. Der Mann war vor rund einem Jahr angetrunken von einem Kneipenbesuch heimgekehrt, hatte seine Gattin aber unbedingt noch dazu drängen wollen, ihn zu einem "Absacker" in ein anderes Lokal zu begleiten. Als die Frau sich weigerte, hatte er ihr ins Gesicht geschlagen, ihr zudem gedroht: "Das nächste Mal könnte es sein, dass du tot bist!"

Vom Amtsgericht zu 2700 Euro Strafe verurteilt, zog der rabiate Familienvater gestern allerdings vors Landgericht. Inzwischen habe sich die häusliche Situation wieder eingerenkt, trug sein Anwalt vor. So habe der Angeklagte samt Gattin neulich noch den 59. Hochzeitstag feierlich begangen, gemeinsam und friedlich sei man wochenlang im sonnigen Süden im Urlaub gewesen. "Ja, das ist richtig, wir haben uns inzwischen versöhnt, es hat sich alles wieder beruhigt", bestätigte die Gattin.

Dass der Senior nicht der typische Angeklagte bei Prozessen um häusliche Gewalt ist, hat auch das Landgericht so bewertet. Auf Anregung seines Verteidigers und mit Zustimmung der Ehefrau sowie des Staatsanwalts wurde auf die Strafe deshalb verzichtet, der 79-Jährige muss als Buße allerdings 500 Euro an eine Opferschutzorganisation zahlen. Und vom Richter musste er sich ermahnen lassen: "Das darf nicht noch einmal vorkommen! Und seien Sie vorsichtig mit dem Alkohol." Beides versprach der Rentner.

(wuk)
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