Kaiserswerth Partys von Jugendlichen verärgern Bürger

Kaiserswerth · An der Rheinuferpromenade in Kaiserswerth wird gerne mit Blick auf den Rhein gefeiert.

 Der Anker am Rheinufer ist bei feiernden Jugendlichen als Treffpunkt beliebt. Vorne links ist er beschmiert.

Der Anker am Rheinufer ist bei feiernden Jugendlichen als Treffpunkt beliebt. Vorne links ist er beschmiert.

Foto: Jana Bauch

Sobald sich die Wetterlage stabilisiert, kommt es immer wieder zu Ärger in Kaiserswerth. Dann versammeln sich Jugendliche rund um den großen Anker an der Rheinuferpromenade und feiern lautstark. Die Stelle ist so beliebt, weil sie einen schönen Blick auf den Rhein bietet und viele Bänke dort zum Verweilen einladen. In den letzten Jahren sind die Zusammenkünfte aber immer mehr ausgeartet. Davon ist auch der angrenzende Suitbertus-Stiftsplatz betroffen. "Berge von Abfall, Scherben, kistenweise Altglas mussten frühmorgens von den Reinigungskräften der Awista oder Anwohnern beseitigt werden. Zudem wurden Häuserwände beschmiert, Vorgärten und Hauseingänge beschmutzt, Musikanlagen mit hoher Lautstärke genutzt, Spaziergänger angepöbelt und nächtliche Autorennen um die Basilika veranstaltet - und das bei entsprechender Geräuschkulisse", sagt Philipp Rieder, Mitglied im Kirchenvorstand von St. Suitbertus.

Die Polizei bestätigt die Vorfälle. "Allerdings gab es aus unserer Sicht in diesem Jahr weniger Auffälligkeiten, was wahrscheinlich der nicht so guten Wetterlage geschuldet ist", sagt Polizeidirektorin Irmgard Baumhus, Leiterin der Polizeiinspektion Nord. Erst am Dienstag hatten sich am Anker aber wieder 70 feiernde Jugendliche eingefunden. "Wir wurden gegen 22 Uhr über eine Ruhestörung informiert. Vor Ort haben sich die Jugendlichen kooperativ gezeigt und bei weiteren Einsätzen um 23.30 Uhr und gegen 1.20 Uhr ruhig verhalten."

Immer wieder müssen Platzverweise ausgesprochen werden, die, ebenso wie das Aufräumen der Örtlichkeit, von der Polizei überwacht werden. "Wir kontrollieren den Ort regelmäßig, haben die Szene dort im Blick", sagt Baumhus. Auch die katholische Kirchengemeinde ist aktiv geworden. Sie fordert Respekt vor dem Ort, der Jahrhunderte ein Friedhof war, und Rücksicht auf die Anwohner. "Wir möchten den Stiftsplatz und den,Anker' als geselligen Treffpunkt erhalten. Doch das geht nur, wenn sich zukünftig etwas ändert", sagt Riederer.

Was gewünscht wird und wie das erreicht werden kann, wurde bei einem Informationsabend mit den Anwohnern erörtert. Mit den umliegenden Schulen wurden Gespräche zu dem Problem geführt, denn laut Polizei stammt der Großteil der feiernden Jugendlichen aus Kaiserswerth. Die Schulen haben daraufhin Briefe an die Schüler und Eltern verteilt und mit den Schülern die Situation diskutiert. Auch sind Anwohner abends zum Anker gegangen, um das Gespräch mit den Jugendlichen zu suchen, die Lage und Verbesserungsideen zu besprechen. "Die Mehrzahl der Jugendlichen ist vernünftig und wir hoffen, dass sich die anderen daran künftig ein Beispiel nehmen", sagt Riederer.

(brab)
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