Becher-Ausstellung im Kunstarchiv Kaiserswerth Neue Becher-Ausstellung in alter Schule

Kaiserswerth · Im Kunstarchiv Kaiserswerth werden Werke des Künstlerpaares Bernd und Hilla Becher gezeigt. Diese haben dort bis zu ihrem Tod gelebt und gearbeitet. Jetzt wird für das Gebäude ein neues Nutzungskonzept erarbeitet.

 Im Kunstarchiv Kaiserswerth werden Fotos von Fördertürmen gezeigt, die das Ehepaar Bernd und Hilla Becher in den 1970er Jahren erstellt hat. Bernd Becher verstarb 2007 und Hilla Becher 2015.

Im Kunstarchiv Kaiserswerth werden Fotos von Fördertürmen gezeigt, die das Ehepaar Bernd und Hilla Becher in den 1970er Jahren erstellt hat. Bernd Becher verstarb 2007 und Hilla Becher 2015.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Für die alte Schule am Stiftsplatz in Kaiserswerth will die Verwaltung ein neues Nutzungskonzept erstellen. Fest steht, dass das Genre Fotografie und seine Präsentation und Vermittlung auch in Zukunft Schwerpunkt in der alten Schule sein soll. Da passt es, dass am morgigen Freitag, 27. September, dort eine neue Ausstellung mit Werken des Künstlerpaars Bernd und Hilla Becher eröffnet wird, das dort gelebt und gearbeitet hat. Gezeigt werden unter dem Thema „Coal Mine Tipples – Pennsylvanische Kleinbergwerke“ Fotografien hölzerner Fördertürme. Die Ausstellung wird von Max Becher, Sohn des Paares, in Kooperation mit der Stadt Düsseldorf und der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln realisiert und läuft bis zum 16. Februar.

Die Aufnahmen zeigen hölzerne Fördertürme (Tipples), die von den Betreibern der Kleinbergwerke in Eigenarbeit erstellt wurden. Es sind erstaunliche Konstruktionen, die an übergroße Skulpturen und Phantasiegebilde erinnern. Als die Bechers in den 1970er Jahren in den pennsylvanischen Appalachen, USA, auf diese Bauwerke trafen, waren sie vom Erscheinungsbild und den bizarren Strukturen dieser Tipples begeistert.

Die Ansichten der Fördertürme passen in das von den Bechers entwickelte Konzept der Dokumentation industrieller Bauten wie Hochöfen, Wassertürme und Silos. Sie verfolgten das Ziel, Industriebauten zu zeigen, die typisch für ihren Entstehungszeitraum und vielfach vom Abriss bedroht waren. Bernd und Hilla Becher haben damals eine umfangreiche Werkgruppe der Fördertürme, die heute nicht mehr existieren, mit etwa 300 Motiven erarbeitet. In der aktuellen Ausstellung werden davon großformatige Fotographien, aber auch verschiedene Ansichten einzelner Anlagen, und somit deren Konstruktionen aus mehreren Perspektiven, gezeigt.

Die Ausstellung wird am morgigen Freitag um 18 Uhr durch Kulturdezernent Hans-Georg Lohe im Kunstarchiv Kaiserswerth eröffnet. Das Archiv hat bislang das Ziel verfolgt, das Werk der Fotokünstler Bernd und Hilla Becher, Begründer der bekannten Düsseldorfer Photoschule, sowie die Sammlung des Kunsthistorikers Volker Kahmen dauerhaft in Düsseldorf zu verankern. Nach dem Tod der Bechers und von Volker Kahmen in den Jahren 2007 bis 2017 muss jetzt die Nutzung des Gebäudes, in dem Max Becher, der Sohn des Künstlerehepaars lebt und ein Atelier nutzt, neu geregelt werden.

 In der alten Kaiserswerther Schule haben Bernd und Hilla Becher gelebt und gearbeitet. Heute wohnt dort noch Sohn Max.

In der alten Kaiserswerther Schule haben Bernd und Hilla Becher gelebt und gearbeitet. Heute wohnt dort noch Sohn Max.

Foto: Endermann, Andreas (end)
 Bernd und Hilla Becher im Jahr 2007

Bernd und Hilla Becher im Jahr 2007

Foto: Laurenz Berges

Der Gesprächskreis Kaiserswerth, dem mehr als 30 Organisationen angehören, könnte sich dort die Einrichtung eines Kulturhauses vorstellen, in dem kulturelle Angebote für alle Generationen gemacht werden. Ausstellungen, Kurse, Gastateliers und eine Kleinkunstbühne gehören zu den Ideen. Die CDU in der Bezirksvertretung 5 hat nun einen Antrag an die Verwaltung gerichtet, mit der Bitte, beim „Planungsprozess zur Öffnung und Revitalisierung des Becherhauses die Planungen zur Ausstellung des Plattbodenschiffes im Innenhof des Hauses zu implementieren und voranzutreiben“. Das historische Boot, welches 2009 bei Deichsanierungsarbeiten in Kaiserswerth entdeckt wurde, wird nach seiner Konservierung Ende des Jahres an die Stadt zurückgegeben. Noch wurde aber dafür kein Ausstellungsort gefunden. Die CDU könnte sich vorstellen, dafür einen Glaskasten in den Innenhof zu stellen oder das Schiff in der Erde zu versenken und durch eine Glasplatte einsehbar zu präsentieren.

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