Kaiserswerth Mit Ausdauer zur Königin der Schwimmer

Kaiserswerth · Stephanie Saunus geht gerne schwimmen. Dabei kam die Kaiserswertherin durch Zufall zu einer besonderen Ehre.

 Stephanie Saunus ist Flossenkönigin von Kaiserswerth. Fünf Mal hat sie das 24-Stunden-Schwimmen gewonnen.

Stephanie Saunus ist Flossenkönigin von Kaiserswerth. Fünf Mal hat sie das 24-Stunden-Schwimmen gewonnen.

Foto: hans-jürgen bauer

Einmal im Leben Königin sein - diesen Wunsch erfüllen sich Damen in der Regel im Schützenverein, indem sie selber den Vogel abschießen oder indem sie dem Schützenkönig zur Seite stehen. Stephanie Saunus hatte eigentlich gar nicht diesen Wunsch und ist jetzt trotzdem Königin, , und das bereits das vierte Mal. Durch Zufall ist die Kaiserswertherin zu dieser Würde gelangt. Allerdings nicht am Schießstand, sondern im Wasser des Kaiserswerther Freibades an der Kreuzbergstraße.

Dieses wird vom Verein "Flossen weg" betrieben, der immer wieder nach neuen attraktiven Angeboten für seine Gäste sucht und 2013 erstmals die Idee zu einem 24-Stunden-Schwimmen hatte. "Ich wusste gar nichts davon und wollte eigentlich ganz normal schwimmen gehen. Ein Herr meinte dann, er würde meine Bahnen zählen. So habe ich erst mitbekommen, dass ich an dem Wettbewerb teilnahm", sagt Saunus. Der Ehrgeiz war geweckt und erst nach 460 Bahnen mit einer Länge von 20 Metern verließ Saunus das Becken und wurde so erstmals "Flossen weg Königin".

Und diesen Titel hat sie sich bislang auch nicht mehr abjagen lassen und sich stetig selber übertroffen. Zuletzt in diesem Jahr, als sie von möglichen 24 Stunden insgesamt 17 Stunden im Wasser verbrachte - zehn Stunden davon an einem Stück - und so insgesamt 1225 Bahnen und somit über 24 Kilometer absolvierte. "Ich hatte dabei auch immer wieder nette Begleitung. Rolf Schneider zum Beispiel, der schon 80 Jahre alt ist, hat mit mir gemeinsam 282 Bahnen zurückgelegt." Die Haut hätte nicht sonderlich anders als nach 20 Minuten Badewanne ausgesehen und am nächsten Tag hätte sie erstaunlicherweise auch keine schweren Arme oder Muskelkater gehabt.

Regelrecht trainiert für den Wettbewerb habe sie nicht, sagt die 41-Jährige. Regelmäßig schwimmen geht sie aber schon. "In diesem Sommer zwei bis drei Mal in der Woche und dann schwimme ich auch schon einmal zwei Stunden am Stück", sagt Saunus. Brustschwimmen mit Kopf über Wasser ist ihr Schwimmstil. Und damit es dabei nicht langweilig wird, hört sie über ihren wasserdichten MP3 Player Schlager oder Hörbücher wie die Fälle der "Die drei Fragezeichen". Oder unterhält sich mit den anderen Sportlern. "Ich habe hier schon viele Freundschaften und gute Bekanntschaften geschlossen, kenne inzwischen von vielen die Lebensgeschichte. Die älteren Damen sind richtig goldig."

Ihre Stärke sei nicht die Schnelligkeit, sondern die Ausdauer. "Ich bin eher sehr langsam. Wenn ich also den Wettbewerb gewinne, kann das eigentlich auch jeder andere schaffen." Geschwommen habe sie eigentlich schon immer gerne. Beigebracht wurde ihr das mit acht Jahren von der Oma im Meer. "Ich komme sehr gerne in das Kaiserswerther Schwimmbad, weil es hier so familiär zugeht und ich gerne unter freiem Himmel schwimme. Zudem ist das Bad preiswert", sagt Saunus. So ist im Jahrespreis der aktiven Vereinsmitgliedschaft von 100 Euro die Saison-schwimmkarte enthalten, mit der Vereinsmitglieder zudem Sonderzeiten im Freibad nutzen können. "Seit ich vor zehn Jahren nach Kaiserswerth gezogen bin, bin ich deshalb Mitglied bei Flossen weg", sagt Saunus. Im letzten Jahr hat sie trotz vielfach schlechter Wetterlage das Bad, dessen Wasser immer auf 26 Grad aufgeheizt wird, rund 150 Mal besucht.

(brab)
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