Gewässerschutz in Düsseldorf Kittelbach in Kaiserswerth wird bis 2024 renaturiert

Düsseldorf · Die Arbeiten haben sich immer wieder verschoben. Personalmangel, aber auch komplizierte Grundstücksankäufe sind die Gründe dafür. Insgesamt drei Bachabschnitte müssen noch umgestaltet werden.

 Der Kittelbach soll in Kaiserswerth aus seinem starren Bett befreit, die Böschungen sollen abgeflacht werden. 

Der Kittelbach soll in Kaiserswerth aus seinem starren Bett befreit, die Böschungen sollen abgeflacht werden. 

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Vom rund zehn Kilometer langen Kittelbach soll ein weiterer Teilabschnitt zwischen dem Flughafengelände und der Niederrheinstraße renaturiert werden. Projektleiter Axel Heinen vom Stadtentwässerungsbetrieb stellte die entsprechenden Pläne in der Bezirksvertretung 5 vor. Er geht davon aus, dass diese nach einer ca. zwölfmonatigen Bauzeit Ende 2023 umgesetzt werden können.

Das wäre dann rund 20 Jahre später als ursprünglich geplant, denn die Renaturierung des rund 1,7 Kilometer langen Abschnittes sollte eigentlich als Ausgleich zur Erweiterung der Messe erfolgen. Entsprechende Pläne wurden bereits 2004 fertiggestellt. Jetzt wurde das Projekt allerdings den Politikern als Kompensationsmaßnahme für den Bau der U81 präsentiert. Das sorgt für Irritation. „Ist der Ausgleich zur Messe bereits an anderer Stelle erfolgt oder wird hier ein Projekt etwa doppelt angerechnet“, will Waldemar Fröhlich (Grüne) deshalb wissen. Eine Antwort steht noch aus.

Geplant ist, das bisher sehr statisch und gerade geführte Bachbett geschwungen zu gestalten und mit unterschiedlich tiefen, schnell und langsam fließenden Bereichen auszustatten. Die Betonsohle soll entfernt und durch Sedimente ersetzt werden. Die bisher steile Böschung wird flacher gestaltet und so mehr in die Landschaft eingebunden. Für Amphibien entsteht so ein besserer Lebensraum, der aber auch eine artenreiche Baum- und Strauchvegetation fördert. Für die Erweiterung des Bachverlaufs sind allerdings Grundstücksankäufe notwendig. „Die Verhandlungen dafür sind positiv verlaufen. Deshalb gehen wird davon aus, dass wir die Flächen erwerben können“, sagt Heinen. Die Kosten für die gesamte Renaturierung liegen bei rund 2,5 Millionen Euro.

Die Umgestaltung dient auch dem Hochwasserschutz. „Wir haben bei den jüngsten Ereignissen gesehen, dass dort, wo das Gewässer Platz hatte, sich auszudehnen, die Lage wesentlich entspannter war“, sagt Heinen. Während der Arbeiten wird der Kittelbach durch eine Röhre geführt. „Sollte es zu dieser Zeit zu starkem Regen kommen, können wir den Bach aber jederzeit auch in sein altes Bett zurückführen, in dem er ausreichend Platz hat.

Kostenpflichtiger Inhalt Die Umgestaltung eines weiteren Bachabschnittes, zwischen Niederrheinstraße und der Mündung in den Rhein bei Kaiserswerth, wird noch dauern. Der Stadtentwässerungsbetrieb geht davon aus, dass dafür die Arbeiten erst ab 2028 starten können. Die langen Zeiträume werden unter anderem durch Personalmangel, und dieser nicht nur beim Stadtentwässerungsbetrieb, sondern auch bei Planungsbüros und Genehmigungsbehörden, begründet. Wann der letzte Abschnitt zwischen An der Piwipp und dem Worpsweder Weg umgestaltet wird, ist zurzeit noch völlig offen.

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