Diakonisches Werk in Düsseldorf Das Herz und die Seele der Kaiserswerther Diakonie

Düsseldorf · Pfarrerin Katrin Stückrath ist die neue Leiterin der Schwesternschaft der Kaiserswerther Diakonie. Diese möchte sie nun bekannter machen, nach Möglichkeit Nachwuchs gewinnen und auch das Ehrenamt noch stärker in den Mittelpunkt stellen.

 Katrin Stückrath auf dem Gelände der Kaiserswerther Diakonie, bei der sie ihre neue Arbeitstelle angetreten hat. 
  RP-Foto: Anne Orthen

Katrin Stückrath auf dem Gelände der Kaiserswerther Diakonie, bei der sie ihre neue Arbeitstelle angetreten hat. RP-Foto: Anne Orthen

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Mit ihrer Tracht mit dem weißen Häubchen gehörten die Schwestern der Kaiserswerther Diakonie viele Jahrzehnte lang zum Erscheinungsbild des Stadtteils. Heute muss man genauer hinschauen, um eine der 70 Schwestern zu erkennen, denn dies tragen in der Regel nur noch eine Kette oder Brosche mit einer Taube, dem Symbol der Kaiserswerther Diakonie. Um die Schwesternschaft und ihre Arbeit wieder mehr in das öffentliche Bewusstsein zu rücken, hat die Pfarrerin Katrin Stückrath nun deren Leitung übernommen. Sie wird zudem die Verantwortung für das Freiwilligenmanagement der Kaiserswerther Diakonie übernehmen.

Zwölf Jahre lang war die 46-Jährige zuvor als Gemeindepfarrerin tätig gewesen. „Ich wollte aber eine neue Herausforderung annehmen und die Stellenanzeige hat mich direkt angesprochen. Die große Herzlichkeit, die ich nun hier erlebe, war darin auch schon zu spüren“, sagt Stückrath. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, mit der Schwesternschaft und in enger Absprache mit dieser, neue Wege einzuschlagen.

Das beginnt beispielsweise schon mit einer Neuausrichtung der täglichen, öffentlichen Andachten. „Diese sollen nach Möglichkeit vielfältiger, zum Beispiel als ökumenische Andacht oder mit einer musikalischen Begleitung gestaltet werden.“ Zudem soll Stückrath die Vernetzung der Schwesternschaft in der Kaiserswerther Diakonie verbessern.

Ziel ist es, bekannter zu werden und neue Mitglieder zu gewinnen. Dabei haben sich die Beweggründe, Diakonissin zu werden, schon lange verändert. Früher lebten diese ähnlich wie Nonnen. Sie hatten keine Familien, bekamen für ihre Arbeit nur ein Taschengeld, waren aber dafür ein Leben lang versorgt. Heute sind Diakonissinnen engagierte Frauen die haupt- oder ehrenamtlich in der Pflege oder anderen sozialen Berufen tätig sind, Familie haben und ein Gehalt beziehen. „Diakonissin sein, ist eine Geisteshaltung. Den Frauen ist gemeinsam, dass sie für andere da sein, etwas bewegen wollen und dass sie sehr tatkräftig sind. Die Schwesternschaft ist das Herz und die Seele der Kaiserswerther Diakonie“, sagt Stückrath. Um den diakonischen Gedanken und welche Rolle er in dem Unternehmen spielt, auch anderen näher zu bringen, werden für alle Mitarbeiter der Diakonie Kurse angeboten.

Katrin Stückrath ist aber auch noch für die Betreuung von Ehrenamtlern zuständig. „Wir wollen zum Beispiel eine zentrale Anlaufstelle bilden, in der die ehrenamtlichen Mitarbeiter erfasst sind und man sich erkundigen kann, wo Hilfe gebraucht wird.“ Über diese Stelle werden die Helfer auch versichert, bekommen Unkosten erstattet oder erhalten Zeugnisse.

Die möglichen Aufgabenbereiche sind dabei ausgesprochen vielfältig, reichen von der Mitarbeit im Demenzcafé Isolde, über eine Hausaufgabenhilfe in der Grundschule bis hin zu Gartenarbeit auf dem Friedhof. „Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass die Kaiserswerther Diakonie das Ehrenamt noch mehr als ihre Stärke entdeckt und dass die Schwesternschaft mittelfristig Nachwuchs gewinnen kann“, sagt Stückrath. Sie könnte sich durchaus auch diesen Schritt für sich selber vorstellen.

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