Hochwasserschutz in Düsseldorf Hochwasserschutzmauer beschäftigt erneut die Politik

Düsseldorf · Um schnell Sicherheit vor dem Hochwasser zu bieten, wurde die Mauer zunächst nur provisorisch saniert. Doch an der Gestaltung gibt es noch Kritik.

Das Stahlgerüst wurde mit einer Plane abgedeckt und der Überkletterschutz abmontiert. Metallstäbe ragen weiterhin aus der Wand.

Das Stahlgerüst wurde mit einer Plane abgedeckt und der Überkletterschutz abmontiert. Metallstäbe ragen weiterhin aus der Wand.

Foto: Julia Brabeck

Vor zwei Jahren wurde bekannt, dass die Hochwasserschutzmauer an der Rheinuferpromenade dringend saniert werden muss. Da eine dauerhafte Sanierung nicht kurzfristig möglich ist, wurde zunächst eine provisorische Sicherung durchgeführt, die allerdings bis heute für Ärger sorgt und immer wieder zu Anträgen und Anfragen in der Bezirksvertretung 5 führt.

Das Bauwerk, das rund 150 Jahre alt sein soll, weist besonders auf einem rund 30 Meter langen Abschnitt zwischen dem Tor am Kaiserswerther Markt und dem alten Mühlenturm gut sichtbare Schäden wie etwa große Risse auf. Zur Stabilisierung des Bauwerks wurde ein großes Stahlgerüst vor die Wand gesetzt, das weiß angestrichen und, damit keine Fahrradfahrer dagegen fahren, mit großen Metallbügeln gesichert wurde. Das führte dazu, dass Menschen einfach das Gerüst hochkletterten, um sich auf die Mauerkrone zu setzen. Daraufhin wurde ein Überkletterschutz montiert, der aber den Anliegern die Sicht auf den Rhein verdarb.

Zudem beanstandeten Bürger und Politiker das Erscheinungsbild der Stahlträger. Diese zerstörten den optischen Eindruck einer denkmalgeschützten Hochwasserschutzmauer, erklärten CDU und FDP in einem gemeinsamen Antrag. Das hatte Wirkung, das Gerüst wurde mit einer Plane versehen, die mit abgedruckten Mauersteinen sich der Umgebung anpasst. Der Überkletterschutz konnte daraufhin entfernt werden. Allerdings ragen weiterhin Halteelemente aus der Mauer. Marianne Hagen (FDP) möchte deshalb von der Verwaltung erfahren, warum diese nicht mit entfernt wurden.

Diese teilte nun mit: „Die Halteelemente des entfernten Übersteigschutzes sind in der Wand vermörtelt und können nur abgeflext werden.“ Die Haltelemente sollen zunächst in der Wand verbleiben, da sie nicht stören und gegebenenfalls in Zukunft eine andere Funktion haben könnten. Zum Beispiel könnten sie zur Befestigung der Wandabdeckung genutzt werden. Auch die großen Metallbügel auf der Promenade sollen stehen bleiben. „Sie dienen nach wie vor dem Schutz der Radfahrer und Fußgänger und werden nicht entfernt. Des Weiteren schützen sie auch die zur Gestaltung der Wand eingesetzte Plane vor Beschädigungen.“

Wann die dauerhafte Sanierung der Mauer erfolgen kann, steht noch nicht fest. Dafür sind noch weitere Untersuchungen notwendig. Eine mögliche dauerhafte Lösung wäre, auf der Landseite hinter der Mauer eine Stahlbetonwand aufzustellen, die den Erddruck von der alten Mauer nehmen soll. Für diesen Druck soll laut einem Gutachter auch eine große, mehr als 100 Jahre alte Blutbuche verantwortlich sein, die nur zwei Meter von der Mauer entfernt steht. Diese soll deshalb später gefällt werden. Dagegen regt sich allerdings auch schon Widerstand.

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