Auszeichnungen in Düsseldorf Rheinlandtaler für Heimatforscher Hans Müskens

Düsseldorf · Der Ratinger Heimatforscher leitet unter anderem die Friedrich-Spee-Gesellschaft und betreut das dazugehörige Archiv in Kaiserswerth.

Hans Müskens im Friedrich-Spee-Archiv am Suitbertus-Stiftsplatz in Kaiserswerth.

Hans Müskens im Friedrich-Spee-Archiv am Suitbertus-Stiftsplatz in Kaiserswerth.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Hans Müskens forscht seit vielen Jahren über seine Heimatstadt Ratingen und hat dazu zahlreiche Aufsätze veröffentlicht. Sein zweites Steckenpferd ist aber Friedrich von Spee (1591-1635). Als vor 37 Jahren in Kaiserswerth die Spee-Gesellschaft ins Leben gerufen wurde, gehörte Müskens zu den Gründungsmitgliedern. 2000 hat er in einem Haus am Kaiserswerther Stiftsplatz das Friedrich-Spee-Archiv gegründet, das er bis heute leitet. Für seine Verdienste in der Heimatforschung wurde Müskens nun vom Landschaftsverband mit dem Rheinlandtaler geehrt. Das empfindet er als eine große Wertschätzung für seine Arbeit, sagt aber gleichzeitig: „Ohne ein Team und Menschen, die mich unterstützen, geht es nicht.“

Müskens hat sich erstmals während seines Lehramtsstudiums der Germanistik und Theologie mit Spee beschäftigt und später über ihn seine Abschlussarbeit geschrieben. Die Figur ließ ihn nicht mehr los und für Müskens ist Friedrich Spee immer noch eine Art Vorbild. Die Bücher des vielseitigen Dichters, Seelsorgers und Theologen wie „Trutz-Nachtigall“, „Güldenes Tugendbuch“ und „Cautio Criminalis“ haben bis heute ihren Stellenwert in der Literatur bewahrt. Vor allem die „Cautio Criminalis“ hat Rechtsgeschichte geschrieben, weil Spee darin die damalige Praxis der Gerichtsverfahren bei den Hexenprozessen vehement anprangerte. Er forderte zum Beispiel, die Folter abzuschaffen. Weltweit bekannt ist Spees Weihnachtslied „Zu Bethlehem geboren.“

Dass in Kaiserswerth der Wunsch entstand, die Erinnerung an Spee wachzuhalten, liegt daran, dass er dort 1591 geboren wurde und seine Kindheit verbrachte. Sein Vater war Burgverwalter an der Kaiserpfalz. An Spee erinnert in Kaiserswerth auch ein Epitaph, eine große Bronze-Reliefplatte, die ursprünglich als Kirchentür dienen sollte. Sie wurde 1991 vom Düsseldorfer Künstler Bert Gerresheim zum 400. Geburtstag des Theologen gefertigt und fand einen Platz an der Ostseite der Kaiserswerther Basilika.

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