Nahversorgung in Düsseldorf Kaiserswerth Das lange Warten auf einen Supermarkt

Kaiserswerth · Am Ortseingang von Kaiserswerth soll ein neuer Vollsortimenter entstehen. Die Politik konnte nun Anregungen dazu machen.

 Über diesen Parkplatz an der Niederrheinstraße soll der neue Supermarkt für Kaiserswerth gebaut werden.

Über diesen Parkplatz an der Niederrheinstraße soll der neue Supermarkt für Kaiserswerth gebaut werden.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Im Juni 2012 wurden der Bezirksvertretung 5 bereits Pläne für einen Supermarkt in Kaiserswerth vorgestellt. Jetzt kommt endlich wieder Bewegung in das Projekt. Die Verwaltung hat dem Gremium nun zwei mögliche Varianten für einen Vollsortimenter vorgelegt, der auf dem sogenannten Dreiecksparkplatz an der Niederrheinstraße gebaut werden soll. Die Politiker mussten sich aber nicht für einen Entwurf entscheiden, sondern konnten Anregungen und Wünsche vortragen, welche die Verwaltung in die Planungen aufnehmen wird.

Der Baukörper Geplant ist, den vorhandenen Parkplatz zu erhalten und darüber aufgeständert einen großen Supermarkt mit weiteren Parkplätzen zu errichten. Die Politiker stimmten einstimmig dafür, dass über dem Geschäft keine weitere Etage, beispielsweise für Büros oder Wohnungen, genehmigt wird. Sie wollen, dass das Gebäude nicht zu dominant wird. Deshalb entschieden sie sich auch für die Planungsvariante A, bei der das Gebäude rund 70 Zentimeter über der Niederrheinstraße liegt und nicht 118 Zentimeter wie bei der Variante B. Einstimmig wurde die Verwaltung zudem beauftragt, auf eine qualitätsvolle Architektur und Materialien zu achten. „Schließlich liegt der Supermarkt am Ortseingang, also an einem Ort, an dem viele Menschen vorbeikommen“, sagt Benedict Stieber (CDU).

Die Erreichbarkeit Autofahrer werden von der Niederrheinstraße aus zu den Parkplätzen vor und unter dem Supermarkt gelangen. Dafür wird vom Ortszentrum kommend eine Linksabbiegerspur eingerichtet. Mit den Wegen für die Fußgänger sind die Politiker und Mitglieder des Seniorenrates nicht zufrieden, weil diese Umwege oder Höhenunterschiede in Kauf nehmen müssen. Der Fußweg auf der Straßenseite des Supermarktes führt durch die bereits vorhandene Unterführung entweder zu einer Treppe oder durch das Parkgeschoss zu einem Aufzug. Das sei ungünstig und nicht optimal gerade für mobilitätseingeschränkte Bürger, war man sich einig. Um von der anderen Straßenseite zum Supermarkt zu gelangen, wird eine Querungshilfe gebaut. Diese liegt allerdings hinter der Autoabbiegerspur und somit hinter dem Eingang des Supermarkts. „Wer sich diesen Umweg sparen will, wird womöglich die Niederrheinstraße an anderen Stellen überqueren“, befürchtet Christian Rütz (CDU). Radfahrer werden auf einem Weg entlang der Niederrheinstraße fahren. Einen zusätzlichen Radweg zwischen dem Supermarkt und den Bahngleisen lehnten die Politiker als nicht brauchbar ab.

Die Parkplätze Von den jetzt 160 Parkplätzen werden 134 erhalten und weiterhin öffentlich bleiben. Hinzu kommen rund 40 neue Parkplätze vor dem Supermarkt. Dieter Horne (SPD) regt an, dass diese auch außerhalb der Geschäftszeiten öffentlich gemacht werden. Problematisch wird die Bauzeit werden, wenn dann die jetzigen Parkplätze nicht genutzt werden können.

Die Bäume Rund 50 Bäume müssen gefällt werden. „Damit geht der Alleencharakter der Straße verloren“, kritisiert Marianne Hagen (FDP). Die Politiker wünschen, dass dafür das Dach des Supermarktes intensiv begrünt wird. Waldemar Fröhlich (Grüne) schlägt zudem eine Fassadenbegrünung vor.

Das weitere Vorgehen Die Verwaltung wird für das Bebauungsplanverfahren nun die Anregungen der Bezirksvertretung in die Pläne einarbeiten. Diese werden dann den Politikern wieder vorgestellt. Außerdem wird in dem Verfahren das Konzept auch den Bürgern vorgestellt, die dann ebenfalls Stellung beziehen können.

Der Bedarf In einem Gutachten der Stadt, welches 2010 in der Bezirksvertretung 5 vorgestellt wurde, wird darauf hingewiesen, dass die Leistungsfähigkeit der vorhandenen Lebensmittelmärkte in Kaiserswerth nicht ausreicht. „Aus diesen Gründen erfolgt ein nicht unerheblicher Kaufkraftabfluss nach Ratingen und Duisburg“, heißt es in dem Gutachten. Deshalb wird die Ansiedlung eines weiteren Lebensmittelmarktes im Stadtteil empfohlen. Diese Empfehlung wurde ausgesprochen, bevor die Kaisers-Filiale am Kaiserswerther Markt geschlossen wurde.

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