Mobile Redaktion Kaiserswerth muss sich entwickeln

Kaiserswerth · Im Stadtteil gibt es viele offene Projekte und Wünsche. Am Samstag kommt die Mobile Redaktion an den Markt.

 Armin Mahn vom Heimat- und Bürgerverein wünscht sich eine Verschönerung der Rheinuferpromenade.

Armin Mahn vom Heimat- und Bürgerverein wünscht sich eine Verschönerung der Rheinuferpromenade.

Foto: Anne Orthen (ort)

Die Kaiserswerther sind zu Recht stolz auf ihren historischen Ortskern rund um den Kaiserswerther Markt, in dem an jeder Ecke die 1300-jährige Geschichte spürbar ist. Die lange Vorgeschichte des Stadtteils verursacht aber auch Probleme. Der Ortskern ist zu eng für notwendige Entwicklungen beispielsweise im Einzelhandel, archäologische Funde und die Diskussion um den Erhalt der Gaslaternen in Düsseldorf verhindern zurzeit die Neugestaltung des Kaiserswerther Marktes. Diese soll zu einer Belebung des Ortskerns beitragen. „Die haben wir schon ein bisschen durch den Bücherschrank erreicht, der dort im Sommer aufgestellt wurde“, sagt Karin Esch von der Buchhandlung Lesezeit. Sie sieht der umfangreichen Umgestaltung mit gemischten Gefühlen entgegen. „Jahre lange Bauzeiten direkt vor der Tür bedeuten eine lange Durststrecke für Einzelhändler.“

Das Thema Einzelhandel, und wie dieser dauerhaft gestärkt werden kann, beschäftigt ohnehin seit vielen Jahren die Kaiserswerther. Zur Sicherung der Nahversorgung in Kaiserswerth sollte eigentlich ein weiterer Lebensmittelmarkt errichtet werden. Da aufgrund der dichten historischen Bebauung im Zentrum selbst keine geeignete Fläche bereit steht, ist als einziger geeigneter zentrumsnaher Standort der „Dreiecksparkplatz“ an der Niederrheinstraße für einen Neubau vorgesehen. „Das ist für mich ein Unding, dass sich dort seit acht Jahren nichts mehr bewegt, obwohl es bereits einen Investor gibt“, sagt Bezirksbürgermeister Stefan Golißa.

Bei einem Bauprojekt an der Kalkumer Schlossallee wären viele Kaiserswerther wohl über solche Verzögerungen froh. Ein 27 Hektar großes Gebiet nördlich der Kalkumer Schlossallee wurde von der Verwaltung als kurzfristig bebaubar eingestuft. Dort sind Wohnhäuser, Sportstätten, Schulen und Senioreneinrichtungen gewünscht. Bis zu einem möglichen Baubeginn sind allerdings noch viele Schritte notwendig. Zudem müsste auch geklärt werden, wie dann der zusätzliche Verkehr abgewickelt werden soll. Bereits jetzt staut sich der Verkehr massiv zu den Hauptverkehrszeiten auf den Straßen, die aus Kaiserswerth heraus führen. Die Stadtbahn U79 wird von vielen nicht als echte Alternative angesehen, da sie in den Morgenstunden häufig völlig überfüllt ist.

Bedauerlich findet es Architekt Jan Hinnerk Meyer, Vorsitzender des Fördervereins Kaiserpfalz, dass bislang kein Ausstellungsort für das in Kaiserswerth gefundene Plattbodenschiff gefunden wurde. „Ich glaube auch nicht, dass eine Unterbringung eines Schiffs mit diesen Dimensionen und Lagerbedingungen in Kaiserswerth möglich sein wird.“ So ist das Schiff 17,40 Meter lang, muss bei 20 bis 24 Grad und möglichst ohne Tagesllicht gelagert werden. Meyer ist auch gespannt, wie sich das Areal des Marienkrankenhauses mitten im historischen Ortskern entwickeln wird, wenn die dortige Klinik ausgezogen ist. „Was kann dort passieren, das Kaiserswerth nachhaltig am meisten dient“, fragt Meyer, den auch die Zukunft des Kunstarchivs Kaiserswerth in der alten Schule am Stiftsplatz beschäftigt. Dort sind Werke der Fotokünstler Bernd und Hilla Becher sowie Werke des Sammlers Volker Kahmen untergebracht.

Ein weiteres Thema, das die Kaiserswerther beschäftigt, ist der Bau einer neuen Feuerwache. Die alte ist stark sanierungsbedürftig und die Zu- und Abfahrt häufig zugeparkt. „Das Problem muss endlich angegangen werden“, sagt Armin Mahn vom Heimat- und Bürgerverein. Er wünscht sich auch eine Turnhalle für die Kaiserwerther Grundschule und den Sportverein. „Dagegen ist ein weiteres Anliegen von mir, die Verschönerung der Rheinuferpromenade, fast schon ein Luxuswunsch. Da diese aber auch von sehr vielen Besuchern genutzt wird, sollte sie schon ordentlich aussehen“, sagt Mahn.

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