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Kaiserswerth Die älteste Gaststätte in Kaiserswerth

Kaiserswerth · Seit 30 Jahren wird das beliebte Restaurant "Zum Einhorn" am Kaiserswerther Markt von Gert Steege bewirtschaftet. Die vielen Stammgäste lieben die gutbürgerliche Küche.

 Gert Steege (r.) vor seinem Restaurant mit Kellnerin Viola Kaminska und Betriebsleiter Max Markiewicz

Gert Steege (r.) vor seinem Restaurant mit Kellnerin Viola Kaminska und Betriebsleiter Max Markiewicz

Foto: Julia Brabeck

Gert Steege ist ein Gastwirt mit Leib und Seele. "Ich mache meine Arbeit mit ganzem Herzen und Spaß und sehe es als Pflicht an, meinen Gästen einen schönen Tag zu verschaffen", sagt der 72-Jährige. Das gelingt ihm seit 30 Jahren in der Gaststätte "Zum Einhorn" am Kaiserswerther Markt und das, obwohl Steege erst auf Umwegen und durch Zufall an den Job in der Gastronomie kam.

Gelernt hat er eigentlich Elektriker und gearbeitet hat er in vielen Bereichen, unter anderem an einer Tankstelle und als Lkw-Fahrer. Und sportlich war er zehn Jahre als Amateur-Boxer erfolgreich, wurde dabei sogar einmal Deutscher Meister. Als seine Stammkneipe, die Euler-Stube, vor 40 Jahren schloss und ein neuer Pächter gesucht wurde, ermutigten ihn die anderen Gästen, in die Gastronomie einzusteigen. "Eigentlich wollte ich das nur zehn Jahre machen und habe gedacht, dass ich dann reich bin. Aber das hat nicht geklappt, obwohl ich gutes Geld verdient habe", sagt Steege und lacht. Stattdessen übernahm er noch vor dreißig Jahren das Einhorn, das zuvor mehrere Monate geschlossen war. Dort war Steege so erfolgreich, dass die Hannen-Brauerei ihn nach einem Jahr als ihren besten Wirt mit einer New York- Reise belohnte.

"Ich glaube, wir haben so viel Erfolg, weil wir nur das machen, was wir können und auf Schnick-Schnack verzichten, eine ehrliche Küche mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis bieten", sagt Steege. Seine Küche beschreibt er als gutbürgerlich mit internationalem Einschlag. Täglich kommen drei wechselnden Tagesgerichte und eine Saisonkarte hinzu, auf der zurzeit viele Spargelgerichte stehen. "Unsere Renner sind die Schnitzel und das Rumpsteak Holzfäller Art." Dabei wird jedes Stück Fleisch vom Wirt persönlich eingekauft und auf Qualität hin überprüft.

Die Gäste kommen deshalb gerne wieder und nicht nur aus der Umgebung. Vor den großen Messen sind die Tische in dem Restaurant oft schon Wochen im Voraus ausgebucht. Und auch viele Touristen kehren in das Einhorn ein, welches das am meisten fotografierte Haus am Kaiserswerther Markt sein soll. Und das ist kein Wunder, denn das unter Denkmalschutz stehende Gebäude mit seinem geschwungenen Barockgiebel und der großen Toreinfahrt stammt aus dem Jahr 1734 und gehört somit zu den ältesten Häusern in Kaiserswerth. Und da es vermutlich schon immer eine Wirtschaft war, ist es die älteste Gaststätte im Ort.

Aber auch Steege selbst stellt kleine Rekorde auf. In der eigentlich sehr schnelllebigen Gastronomie hält er sich über mehrere Jahrzehnte und auch viele seiner Mitarbeiter sind ihm über viele Jahre treu. Kellnerin Nicole Schröder etwa ist vom ersten Tag an dabei, Betriebsleiter Max Markiewicz steht Steege seit 25 Jahre zur Seite und Servicekraft Jürgen Wollgast hilft seit 27 Jahren tatkräftig mit.

"Hier herrscht einfach ein gutes Arbeitsklima", sagt Markiewicz. Und für die Besucher eine gute Atmosphäre, denn darauf legt Steege viel Wert. "Zeigt Zähne, sage ich immer zu meinen Mitarbeitern. Das kostet nichts, punktet aber bei den Gästen. Die sollen sich wie zu Hause fühlen."

Heute wird das 30. Jubiläum mit einer Party und einer Oldie-Rock-Band sowie einem Überraschungsgast aus den USA gefeiert. Wie es danach weitergeht? "Mein Pachtvertrag läuft noch bis 2020. Dann bin ich 75 Jahre alt und mache definitiv Schluss", sagt Steege. Langweilen wird er sich danach bestimmt nicht. So hat der Vater von zwei Söhnen das Restaurieren von Oldtimern als Hobby entdeckt und fliegt gerne mit seiner Frau Anni in das eigene Häuschen nach Sizilien.

(brab)
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