Kaiserswerth Chefarzt operiert Shafiola aus Afghanistan
Kaiserswerth · 13-jähriger Junge wurde erfolgreich im Florence-Nightingale-Krankenhaus in Kaiserswerth behandelt.
Mit Spendengeldern des Nothilfefonds der Kaiserswerther Diakonie hilft das Florence-Nightingale-Krankenhaus in Kaiserswerth verletzten Kindern aus Kriegs- oder Krisengebieten. Gerade erst konnte der 13-jährige Shafiola nach erfolgreicher medizinischer Behandlung aus der Klinik für Kinderchirurgie entlassen werden. Der Junge aus Afghanistan hatte Anfang des Jahres eine Schussverletzung durch ein Schrotgewehr erlitten und war in Kabul notoperiert worden.
Im Februar war der junge Patient zusammen mit weiteren 109 Kindern aus Zentralasien und dem Kaukasus durch einen Hilfseinsatz des Friedensdorfes International nach Deutschland gekommen. Nach den üblichen Voruntersuchungen wurden die Verletzungen des Jungen von einem ambulanten Kinderchirurgen genauer diagnostiziert. Bei der fünfstündigen Not-OP in Kabul waren Shafiolas innere Blutungen gestillt und eine Niere sowie ein Teil des Dickdarms entfernt worden. Dabei hatte der Junge einen künstlichen Darmausgang erhalten.
Im April kam der Junge zur kinderchirurgischen Behandlung zu Dr. Bertram Reingruber und seinem Team ins Florence-Nightingale-Krankenhaus der Kaiserswerther Diakonie in Düsseldorf. "Wir haben die Bauchhöhle von den unfallbedingten Verwachsungen befreit und den vorübergehend stillgelegten Dickdarm wieder reaktiviert. Damit haben wir den unnatürlichen Folgezustand der Notoperation behoben. Inzwischen kann Shafiola wieder normal essen und zur Toilette gehen. Er wird ein völlig normales und selbstständiges Leben führen können", freut sich der Chefarzt mit seinem jungen Patienten. "Es ist schön, jemandem zu helfen und damit dessen ganzes Leben positiv zu beeinflussen." Bis zu seinem Heimflug im August zu seinen Eltern und vier Geschwistern erholt sich Shafiola noch einige Wochen im Friedensdorf in Oberhausen und sammelt neue Kräfte.
"Solche Behandlungen werden bei uns im Florence-Nightingale-Krankenhaus durch Spenden finanziert", erläutert Pfarrer Klaus Riesenbeck, Vorstandssprecher der Kaiserswerther Diakonie. "Wir sind daher auf die Unterstützung von Förderern angewiesen", ergänzt Riesenbeck. Die Kaiserswerther Diakonie verwendet dafür Spendengelder aus dem Nothilfefonds der Förderstiftung.