Ruhestörung Am Anker soll endlich Ruhe einkehren

Kaiserswerth · Ein Sicherheitsdienst soll auf dem Platz kontrollieren und notfalls Polizei und Ordnungsdienst hinzuziehen.

 Am Anker in Kaiserswerth an der Rheinuferpromenade gibt es immer wieder ausufernde Partys von Jugendlichen.

Am Anker in Kaiserswerth an der Rheinuferpromenade gibt es immer wieder ausufernde Partys von Jugendlichen.

Foto: Jana Bauch

Sobald das Wetter schön ist, kommt es immer wieder zu Ärger in Kaiserswerth. Dann versammeln sich zu jeder Jahreszeit Jugendliche rund um den großen Anker an der Rheinuferpromenade und feiern mit viel Alkohol und lauter Musik. Die Stelle ist so beliebt, weil sie einen schönen Blick auf den Rhein bietet und viele Bänke dort zum Verweilen einladen. In den letzten Jahren sind die Zusammenkünfte aber immer mehr ausgeartet. Oft sieht der Ort, aber auch der angrenzende Stiftsplatz  morgens dann verwüstet aus: Müll und Scherben von Flaschen, beschädigte Gaslaternen, aus der Verankerung gerissene Bänke und Mülleimer, beschmierte Schilder und Wände werden hinterlassen.

„Die Jugendlichen sollen nicht von dort vertrieben werden, aber sie sollen sich endlich an gewisse Spielregeln halten. Sie haben viel zu oft über die Stränge geschlagen“, sagt Bezirksbürgermeister Stefan Golißa (CDU). Die Bezirksvertretung 5 unterstützt deshalb finanziell ein Projekt der katholischen Kirche, bei dem sofort der Bereich am und um den Anker an verschiedenen Abenden von einem Sicherheitsdienst betreut wird, der mit solchen Orten und Situationen vertraut ist.  Dieser soll mit den Jugendlichen ins Gespräch kommen und darauf achten, dass diese die „Platzregeln“ einhalten und ab 22 Uhr Nachtruhe herrscht. Bei Bedarf wird das Ordnungsamt beziehungsweise die Polizei hinzugeholt.

„Die Initiatoren hoffen, mit diesem Vorgehen den Suitbertus-Stiftsplatz wieder zu einem für alle attraktiven Ort zu machen und somit zu verhindern, dass der Platz nachts komplett für Besucher gesperrt werden muss“, teilt die Verwaltung mit. Das Projekt soll zunächst über vier Monate laufen. „Danach wissen wir, ob es klappt, oder ob etwas verbessert werden muss“, sagt Golißa.

Denn bereits in der Vergangenheit sind mehrere Versuche, für eine friedliche Stimmung am Anker zu sorgen, gescheitert. So hat die katholische Kirchengemeinde, deren angrenzender Stiftsplatz von den Partys betroffen ist, mehrfach Rücksicht für die Anwohner und Respekt vor dem Ort, der Jahrhunderte ein Friedhof war, eingefordert.  Mit den umliegenden Schulen wurden Gespräche zu dem Problem geführt. Die Schulen haben daraufhin Briefe an die Schüler und Eltern verteilt und mit den Schülern die Situation diskutiert. Auch sind Anwohner abends zum Anker gegangen, um das Gespräch mit den Jugendlichen zu suchen, die Situation und Verbesserungsideen zu besprechen. Daraufhin hatte sich die Lage rund um den Anker entspannt – allerdings nicht langfristig.

Gruppen von bis zu 70 Jugendlichen aus Kaiserswerth, den angrenzenden Stadtteilen und den umliegenden Städten wie Duisburg und Ratingen versammeln sich dort weiterhin und feiern lautstark. Die Polizei und der Ordnungsdienst haben die Stelle zwar immer wieder kontrolliert, Platzverweise ausgesprochen oder die Versammlungen aufgelöst, aber das Problem konnte damit nicht dauerhaft gelöst werden. „Ich bin froh, dass nun etwas Neues ausprobiert wird und hoffe, dass ein gutes Miteinander zwischen den Jugendlichen und den Anwohnern hergestellt wird“, sagt Stefan Golißa.

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