Wohnungsbau Ärger um hohe Häuser in Kaiserswerth

Düsseldorf · Eigentlich waren die Politiker begeistert von dem Konzept zur Umgestaltung der ehemaligen Rheinbahnsiedlung. Jetzt kritisieren sie die geplante Höhe der Gebäude, die sie als Hochhäuser empfinden.

 Die Häuser an der Verweyenstraße sollen abgerissen und durch zum Teil fünfgeschossige Gebäude ersetzt werden. Das sorgt für Ärger.

Die Häuser an der Verweyenstraße sollen abgerissen und durch zum Teil fünfgeschossige Gebäude ersetzt werden. Das sorgt für Ärger.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Vor zwei Jahren hat die Bezirksvertretung 5 einstimmig den Bebauungsplan-Vorentwurf für die Umgestaltung der Wohnsiedlung an der Verweyenstraße zur Kenntnis genommen. In der jüngsten Sitzung des Gremiums kam aber plötzlich Kritik auf. Der Grund: Den Politikern wurde erst jetzt bewusst, wie hoch die Gebäuderiegel entlang der Kalkumer Schlossallee werden sollen. Bislang war bei den Planungen nämlich nur davon die Rede gewesen, dass dort aus Schallschutzgründen viergeschossige Gebäude plus einem Staffelgeschoss errichtet werden sollen, die zudem auf aus dem Boden herausragenden Tiefgaragen gebaut werden. Die Garagen dürfen nicht tiefer gelegt werden, da sich das Bauland in einer Wasserschutzzone befindet.

Dass die Gebäude so insgesamt 18,5 Meter hoch werden, wurde erst jetzt bei der Vorlage des Bebauungsplan-Entwurfs den Bezirkspolitikern deutlich, die sich entsetzt zeigten und in diesem Zusammenhang von „Hochhäusern“ sprachen. „Vor zwei Jahren hieß es, die Planungen würden sich an der Umgebungsbebauung orientieren. Das ist nun nicht mehr gegeben“, sagt Benedict Stieber, Fraktionsvorsitzender der CDU in der BV 5. Die FDP wiederum befürchtet, dass mit solch hohen Häusern ein falsches Signal gesetzt würde, an anderen Stellen im Düsseldorfer Norden dann ebenfalls hoch geplant werden könnte. „Außer dem ehemaligen Hochbunker gibt es bislang keine solch hohen Häuser in Kaiserswerth“, sagt Marianne Hagen.

Den Vorschlag von Bezirksbürgermeister Stefan Golißa, die Gebäudehöhe um ein Stockwerk zu verringern, hält die Verwaltung für unrealistisch, da dann das Konzept unwirtschaftlich werden würde. Zudem sollen die Gebäuderiegel als Lärmschutz für die Häuser im Inneren des Plangebiets dienen. Dort werden die Bauten dreigeschossig mit einem Staffelgeschoss geplant. Lediglich zwei Gebäude an der Walburgisstraße sollen, wie die bestehenden Häuser in der Nachbarschaft, nur zwei Geschosse erhalten.

Das Konzept für die Siedlung wurde in einem aufwendigen Gutachterverfahren mit Beteiligung der Öffentlichkeit erarbeitet und sieht insgesamt den Bau von 194 Wohnungen vor – also 82 mehr, als bislang vorhanden. Der Wohnungsmix besteht aus geförderten, preisgedämpften und freifinanzierten Wohnungen sowie Eigentumswohnungen mit einer Wohnfläche von über 16.000 Quadratmetern. Von außen wird nicht sichtbar sein, welche Wohnform sich in welchem Gebäude befindet. Das war einer der Wünsche der Bürger, die sich sehr intensiv an den Planungen beteiligt haben.

Die Umgestaltung der gesamten ehemaligen Siedlung der Rheinbahn, die seit 2013 der Düsseldorfer Wohnungsgenossenschaft (DWG) gehört, wird sechs Jahre dauern und in drei Bauabschnitten erfolgen.

Obwohl die Politiker aller Parteien ausdrücklich das aufwendige Gutachterverfahren lobten, mit dem das Konzept erarbeitet wurde, wollten CDU, FDP und Grüne dem Bebauungsplan aufgrund der Häuserhöhe nicht zustimmen. Nun wird der übergeordnete Ausschuss für Wohnungswesen sich am 17. September mit den Plänen befassen.

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