Laut Medienberichten: Ex-Krypto-König Bankman-Fried soll für 25 Jahre ins Gefängnis
EILMELDUNG
Laut Medienberichten: Ex-Krypto-König Bankman-Fried soll für 25 Jahre ins Gefängnis

Kaiserswerth Kaiserswerth bald Unesco-Erbe?

Kaiserswerth · Der historische Stadtkern von Kaiserswerth soll Unesco-Weltkulturerbe werden. Im nächsten Jahr wird entschieden, welche Bewerber aus Nordrhein-Westfalen es auf die Bundesliste schaffen. Auch Schloss Benrath hat sich beworben.

 Auf der südlichen Seite des Suitbertus-Stiftsplatzes gibt es viele beschauliche Gassen und mittelalterlich anmutende Hausfassaden.

Auf der südlichen Seite des Suitbertus-Stiftsplatzes gibt es viele beschauliche Gassen und mittelalterlich anmutende Hausfassaden.

Foto: Achim Hüskes

Wenn Dieter Ziob, Bezirksvertreter der CDU Kaiserswerth, von seinem Stadtteil spricht, gerät er schnell ins Schwärmen. "Wenn man in der Kaiserpfalz sitzt und auf die Ruine schaut, wird man nachdenklich und lässt die Geschichte an sich vorbeiziehen", sagt Ziob. "Dann ist man schon stolz, Kaiserswerther zu sein."

Einen anderen Grund stolz zu sein, gäbe es vielleicht bald, wenn Kaiserswerth tatsächlich zum Unecso-Weltkulturerbe gewählt wird. Oberbürgermeister Dirk Elbers hat den Antrag fristgerecht beim NRW-Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr eingereicht. Im Frühjahr nächsten Jahres will eine Jury entscheiden, welche zwei Bewerber aus Nordrhein-Westfalen es auf die Bundesliste schaffen.

Dabei gibt es sogar Konkurrenz aus der eigenen Stadt: Schloss Benrath steht ebenfalls auf der Liste. "Ich möchte Kaiserswerth nicht mit dem Schloss vergleichen", meint Ziob. Und das, obwohl es ein "wunderschönes Gebäude" sei.

Für den 73-Jährigen gibt es drei Gründe, warum Kaiserswerth gewinnen sollte. "Der Stadtteil ist ein Drehkreuz der Geschichte. Die Bausubstanz der Basilika Sankt Suitbertus oder die Promenade: Wenn die reden könnten, die würden sprudeln vor Geschichte." Ein weiterer Grund für Ziob ist, dass die Geschichte bis ins siebte Jahrhundert zurückreiche. "Damals hieß der Stadtteil noch Werth. Das bedeutet Insel", erzählt Ziob. "Ein Benediktiner-Mönch kam damals hier an. Nach ihm ist die Basilika benannt."

Als weiteres Argument führt der Vorsitzende des Fördervereins Kaiserpfalz die Geschichte der Diakonie, die von Theodor Fliedner gegründet und durch ihre Tätigkeiten in Afrika weltweit bekannt wurde, an. "Außerdem wurde hier europäische Geschichte geschrieben", ergänzt Ziob. "Viele Könige und Kaiser sind hier durchgezogen. Barbarossa zum Beispiel und Kaiser Heinrich der Vierte." Für den Stadtteil spreche auch, dass er als einzige größere Stadt in Nordrhein-Westfalen in die Liste historischer Stadtkerne aufgenommen wurde.

Gabriele Uerscheln, Museums-Chefin und wissenschaftlicher Vorstand der Stiftung Schloss und Park Benrath, blickt der Bewerbung gelassen entgegen. Schloss Benrath und Kaiserswerth gegenüberzustellen, sei für sie wie ein "Vergleich von Äpfeln und Birnen." Weitere Konkurrenz um den Titel als Weltkulturerbe kommt aus dem Ruhrgebiet. Das Bergische Land schickt mit der Müngstener Brücke Deutschlands höchste Eisenbahnbrücke ins Rennen. Münster bewirbt sich mit dem Prinzipalmarkt und Krefeld mit den Bauten des berühmten Architekten Mies van der Rohe.

Dieter Ziob hofft, dass Kaiserswerth das Rennen macht. "Natürlich will ich, dass wir gewinnen, aber erst einmal hoffe ich, dass wir es auf die Bewerberliste schaffen", gibt der 73-Jährige zu. Und wenn die Bewerbung nicht erfolgreich sein sollte, will der CDU-Politiker es eben einfach erneut versuchen.

(ahem)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort