Oberkassel Jahn/West: Aufstieg adé

Oberkassel · Die Oberkasseler Handballer vom Trainergespann Klaus Mertin und Kai Petersen verlieren mit 22:26 beim Bezirksliga-Spitzenreiter HSG Gerresheim und haben damit ihre letzte Möglichkeit verpasst, aus dem Zweikampf um Platz eins einen Dreikampf zu machen.

Fast, aber nur fast, wären die zweiten Handballherren der HSG Jahn/West zum Spielverderber für Spitzenreiter HSG Gerresheim geworden. In der Bezirksliga hatte die Mannschaft vom Trainergespann Klaus Mertin und Kai Petersen das Hinspiel gewonnen. Am Wochenende unterlagen die Oberkasseler beim Aufstiegsfavoriten knapp mit 22:26 (12:14). "Leider geht der Sieg für Gerresheim in Ordnung", resümierte West-Co-Trainer Petersen, dessen Mannschaft damit als Unbeteiligter ein Eingreifen in den Aufstiegskampf zwischen Gerresheim und Wersten verpasst hat.

Den Grund für die Niederlage hatte er schnell ausgemacht. "Wir haben im Angriff keine vernünftige Mannschaftsleistung hingelegt. Das war zu oft Stückwerk", sagte Petersen. In der Anfangsphase hatte Jahn/West noch leichte Vorteile. Vor allem aus dem Rückraum kamen die Gäste zu Toren. Die gewohnt starke Defensive um die herausragenden Torhüter Benjamin Karmaat und Dirk Drees stand dazu gewohnt sicher.

Mit zunehmender Spieldauer erarbeitete sich die HSG Gerresheim aber ein Übergewicht. Zur Pause führten die Gastgeber bereits mit zwei Toren Vorsprung.

"Jahn/West hat uns das Leben sehr schwer gemacht", sagte Gerresheims Trainer Uli Mergemeier. Mit einem taktischen Kniff leitete der Trainer des Spitzenreiters aber die Entscheidung ein. Er wechselte Ersatztorhüter Dennis Naunheim ein, an dem sich die Oberkasseler Angreifer fortan die Zähne ausbissen. Bis acht Minuten vor dem Ende zog der Spitzenreiter unaufhaltsam auf 26:19 davon. Jahn/West gelang danach nicht mehr als Ergebniskorrektur.

Während bei den Gerresheimern die Augen auf das Saisonfinale gegen Wersten gerichtet sind – der Aufsteiger wird wohl im direkten Duell ermittelt – muss Mertins und Petersens Mannschaft noch um den dritten Platz in der Tabelle bangen. Nach einer langen Siegesserie (zuletzt sieben Erfolge hintereinander) gab es für Jahn/West mal wieder eine Pleite. Der Vorsprung auf den Vierten aus Ratingen und den Fünften aus Angermund ist aufgebraucht. "Der dritte Rang wäre realistisch", ordnete Petersen ein. Ein echtes Saisonziel, an dem sich das Team messen lassen muss, gab und gibt es aber nicht. Das Trainergespann hatte die Mannschaft im vergangenen Sommer übernommen und konnte die Leistungsstärke und die Konkurrenz nur schwer einschätzen. Zu Saisonbeginn gab es einige unnötige Niederlagen, es folgte die beste Saisonphase für Jahn/West. In dieser Zeit glückte der Mannschaft auch der Überraschungserfolg gegen die HSG Gerresheim im Hinspiel.

"Leider ist die Trainingsbeteiligung in den vergangenen Wochen aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen unserer Spieler abgesunken", erklärte Petersen. "Das schlägt sich dann sofort auf das Zusammenspiel und die Abstimmung nieder." Das sei auch gegen eine Spitzenmannschaft wie Gerresheim deutlich geworden.

Nun steht für die Mannschaft erst einmal eine vierwöchige Pause auf dem Programm.

(RP)
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