Itter Parade in Itter lockt mehr als 300 Zuschauer an

Itter · Blau-weiße Fahnen sind über die Straße gespannt, Pferde stehen bereit und eine Kapelle spielt. Bei strahlendem Sonnenschein marschieren Schützen aus zehn Vereinen gestern auf der Parade der St. Hubertus-Schützen-Bruderschaft Itter über die Itterstraße - einer der Höhepunkte ihres 93. Schützenfestes.

Lana (7) beobachtet die Parade mit großen Augen, während ihr Bruder Neo (3) begeistert auf den Schultern von Vater Tobias Mirbach zu den Trommeln mit klatscht. Für die Geschwister ist es das erste Schützenfest. Besonders gut kommt bei den Kindern die Musik der Kapellen an; Lana mag außerdem die Reiter auf den Pferden, die vor dem Königspaar salutieren. Auch den Eltern gefällt die Parade: "Hier kommen alle aus der Nachbarschaft zusammen. Wir müssen uns nicht verabreden, weil wir wissen: Alle sind da", sagt Mirbach. "Das hat man sonst nur an Karneval", ergänzt seine Frau Janna.

"Die Stimmung, die Leute, das Wetter - einfach alles passt", sagt die noch amtierende Schützenkönigin Sigried van Straelen. Mit über 300 Besuchern seien die Parade und das Schützenfest Höhepunkt ihrer einjährigen Regimentszeit. Auch für Robert Aust, Pressewart der Schützen in Itter, ist die Parade immer wieder ein Höhepunkt im Schützenjahr. Er ist mit 16 Jahren dem Schützenverein beigetreten, kennt ihn aber von klein auf. "Mein Vater, mein Bruder und einige Onkel sind im Verein. Seit meiner Kindheit bin ich bei Veranstaltungen dabei gewesen und fand es damals schon total toll." Die Begeisterung daran sei bis heute geblieben. Vielen Mitgliedern gehe es genauso. "Man wächst da einfach rein", meint er. Einmal selbst Teil des Königspaares zu sein, sei für viele etwas Herausragendes in ihrer Schützenzeit: "Schützenkönig wird man meist nur einmal im Leben. Das ist schon etwas ganz Besonderes", meint Aust.

Abends nach der Parade entscheidet sich dann, wer im kommenden Jahr König und Prinz wird. Beim Holzvogelschießen treten die Schützen gegeneinander an, um dem Vogel die Krone abzuschießen und damit den Titel zu holen. "Es ist gar nicht so leicht", sagt Aust, der sich in seiner Jugend selbst daran versucht hat. Die Kunst sei, nicht zu zittern: "Die Anspannung der Zuschauer überträgt sich auf die Schützen und dann kann es gut sein, dass jemand mal weit daneben schießt, der ansonsten getroffen hätte", meint er. Nicht daneben geschossen haben gestern Berthold Schmitz (49, König) und Lukas Birkhahn (20, Prinz). An ihrer Seite werden Heike Schmitz (39) sowie Franzi Stippe (22) stehen. Eine der ersten Aufgaben der neuen Paare ist die Ausrichtung des Krönungsballs mit Musik und Tanz. Dazu laden sie am morgigen Dienstag um 20 Uhr ein.

Dahin werden Lana und Neo sicher nicht gehen, aber nächstes Jahr haben sie vor, das Schützenfest erneut zu besuchen. Dann sehen sie die Kapelle, Pferde und das neue Königspaar wieder.

(RP)
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