Itter In Itter ließen sich die Jecken nicht vom Wetter ärgern

Itter · 21 Gruppen mit über 500 Teilnehmern zogen am Samstagnachmittag durch den Stadtteil.

 Die Fußgruppen ließen sich auch vom Nieselregen nicht von ihrer von den Zuschauern bejubelten Tour durch Itter abschrecken.

Die Fußgruppen ließen sich auch vom Nieselregen nicht von ihrer von den Zuschauern bejubelten Tour durch Itter abschrecken.

Foto: Hans-Jürgen bauer

"Fünf, vier, drei, zwei, eins" zählten mehr als 500 Zoch-Läufer und zahlreiche Besucher gemeinsam mit Moderator Martin Kreitzberg die letzten Sekunden herunter, bevor der 26. Veedelszoch seine Reise durch Itter antrat.

Itter: In Itter ließen sich die Jecken nicht vom Wetter ärgern
Foto: Hans-Juergen Bauer

Vorweg führte wie immer Clown Harry Davidheimann mit seinem mit Kamelle bepackten, bunten Fahrrad den Zug. Hinter ihm sorgte der Tambourcorps Holthausen für ordentlich musikalische Unterstützung. Es folgten unter anderem die Messdiener der Seelsorgeeinheit Rheinbogen als Flugzeuge verkleidet, die Kindertagesstätte St. Nikolaus, die mit rund 90 Teilnehmern die größte der 21 Gruppen bildete, und die KG Hafenalarm, angeführt von einem Leuchtturm. Auch politische Wagen, für die der Düsseldorfer Karneval bekannt ist, durften nicht fehlen. So thematisierte die zweite Gesellschaft Grenadiere Itter auf ihrem Wagen den Brexit und den Dopingskandal um Russland bei den Olympischen Spielen.

Über die vielen bunten Farben und die ausgelassene Stimmung hinaus, hob sich der Umzug vor allem durch die familiäre Atmosphäre von anderen Umzügen ab, denn im Fokus stehen in Itter immer die Kinder. Um die Sicherheit der Familien zu gewährleisten, wurde in diesem Jahr die Laufroute verändert, erklärt Zugleiter Uwe Linß: "Wir wollten verhindern, dass der Zug um die scharfe Kurve Am Steinebrück ziehen muss. Das hat im vergangenen Jahr für Probleme gesorgt, weil der Weg durch Besucher zugestellt war. Um dort die Sicherheit zu gewährleisten, hätten wir sonst Absperrungen aufstellen müssen." Auf der neuen Route gab es nun statt der Kurve eine gut einzusehende lange Gerade, und die zahlreichen Kinder konnten weiterhin ohne Einschränkungen durch Absperrungen Kamelle sammeln.

Dass das siebenköpfige Organisationsteam besonders auf die Kinderfreundlichkeit bedacht ist, wissen die Besucher - vor allem sind es Familien - zu schätzen: "Wir und die Kinder freuen uns jedes Jahr aufs Neue auf diesen Zug. Hier kann man die Kinder ohne Bedenken laufen lassen, weil alles so klein und familiär ist", erzählt Familie Schick aus Wersten, die dieses Jahr mit 15 Personen in Itter am Zugweg steht.

Nach einer guten halben Stunde bog Harry Davidheimann samt Zug wieder auf den Startpunkt An der Jagengrenze ein. Das Fahrrad von Harry Davidheimann hatte mittlerweile einiges an Gewicht verloren: "Zu Beginn des Zugs konnte ich mein Fahrrad kaum bewegen, das war viel zu schwer beladen", erzählte der 75-Jährige. Bereits seit 26 Jahren schiebt er sein Fahrrad in jeder Session durch die Straßen von Itter. "Ich mach' das jetzt schon so lange, dass es langsam Zeit wird, die nächste Generation an meine Rolle heranzuführen", erklärte er und freute sich über die Unterstützung seiner zwei Enkelinnen. Lea Davidheimann (13) war schon im vergangenen Jahr dabei. Finja Davidheimann (6) gab dieses Jahr ihr Debüt an der Seite ihres Opas.

Zusammen führten sie den Veedelszoch zum Schützenplatz, wo die Band 9 1/2 auf die Jecken wartete. Vom schlechten Wetter ließ sich niemand die Laune verderben. Noch bis 18.30 Uhr feierten die Karnevalisten bei Oldies, Rock'n'Roll und jeder Menge Karnevalsmusik.

(RP)
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