Itter Im Schulzirkus Apolli treten 500 Jungen und Mädchen auf

Itter · Die Schüler der St. Apollinaris Schule aus Holthausen und Himmelgeist trainieren für ihren Auftritt.

 Ziegen und Ponys gehorchen auf die Kommandos der jungen Nachwuchstalente des Zirkus Apolli.

Ziegen und Ponys gehorchen auf die Kommandos der jungen Nachwuchstalente des Zirkus Apolli.

Foto: OLaf Staschik

Moritz kümmert sich um Ziege Flecki. Gemeinsam stehen die beiden mit den Ponys Romeo und Rheingold in der Manege. Therese und Angelina sind konzentriert, bevor sie mit dem quirligen weißen Pony Romeo auf die große Wippe gehen und schaukeln. Eine schwierige Zirkusnummer. "Körperspannung ist jetzt sehr wichtig", sagt Therese. Zirkusdirektor Gerd Sperlich hält kurz ihre Hand, dann lässt er los. "Du schaffst das", sagt er.

Mit ein paar Kommandos wissen Tiere und Kinder sofort, wo ihr Platz ist. Die Nummer klappt, auch wenn das Team erst seit Kurzem probt. Mit vier Ziegen und zwei Ponys ist viel los im Zirkusrund, jeder muss an seine Aufgabe und das richtige Signal denken, damit die Ziegen auf den Ponyrücken springen und dort kurz stehen bleiben. Die 500 Kinder der St. Appolinaris Grundschule trainieren in Gruppen von Fakiren, Zauberern, Akrobaten, Jongleuren und Clowns für die großen Aufführungen ihres Schulzirkus. Der heißt "Apolli", und im einwöchigen Zirkusprojekt gelingt, was sonst viel schwerer ist. "Hier arbeiten Kinder aus unterschiedlichen Jahrgangsstufen und von den verschiedenen Standorten zusammen", sagt Direktorin Carolin Papert.

Geplant wurde das Projekt schon 2014, damals erwartete die Schulleiterin 350 Kinder. Jetzt sind es sehr viel mehr geworden. In Himmelgeist hat sie mehr Grundschüler aufgenommen und auch 50 Flüchtlingskinder sind mit von der Partie. Doch die Zirkusarbeit kann integrieren, für Selbstbewusstsein sorgen und den Kindern ganz neue Eindrücke vermitteln. "Im Zirkus herrscht Vielfalt", sagt Profi Gerd Sperlich. Seit 25 Jahren tourt sein Familienzirkus durch ganz Deutschland und bietet Zirkuspädagogik an. Schwer falle den Kindern heutzutage gerade die Jonglage. Oft fehlen ihnen motorische Voraussetzungen, meint er.

Bevor es in die Manege geht, studieren die verschiedenen Gruppen in ihren Schulgebäuden in Himmelgeist und Holthausen gemeinsam mit Lehrern, Eltern und den Familienmitgliedern des Zirkus Sperlich ihre Nummern ein. Vorbereitet haben sich die Erwachsenen, indem sie die Zirkusaufführung selbst probten. "Unser Kollegium hat den Kindern dann am Montag die Aufführung präsentiert", sagt Direktorin Papert, die sich als Fakir auf ein Nagelbrett legte. Geplant sind die Aufführungen heute, Freitag und Samstag. Wenige Karten gibt es noch für die Vorstellungen morgen um 11 Uhr und 17 Uhr. Das Zirkuszelt haben die Eltern gemeinsam mit Familie Sperlich am Wochenende aufgebaut. Es steht auf dem Schützenplatz in Itter. Geplant war zunächst ein anderer Standort. Spontan boten die Schützen aus Itter unkompliziert ihre Hilfe an.

(sime)
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