Itter Friedhof Itter hat nun ein Kolumbarium
Itter · Die Stadt hat die Alte Kapelle für 360.000 Euro sanieren und umbauen lassen und dort das erste kommunale Kolumbarium eröffnet.
Ein Raum zum Trauern und Abschiednehmen fernab von traditionellen Bestattungsformen sollte es sein: Nun ist die kleine Kapelle auf dem Friedhof in Itter kaum mehr wiederzuerkennen. Im Jahr 1953 erbaut, war sie seit mehr als 30 Jahren weitgehend ungenutzt geblieben. Im vergangenen Jahr ist sie zu einem Kolumbarium umgebaut worden. 184 Kammern für die Aufbewahrung von Urnen finden hier Platz. Darauf, dass sich die Bestattungsarten verändern und die Nachfrage nach Urnenbestattungen wächst, müsse sich die Stadt einstellen, sagt Doris Törkel, Leiterin des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes Düsseldorf. Gemeinsam mit Umweltdezernentin Helga Stulgies und Doreen Kerler, Leiterin des Amtes für Gebäudemanagement, eröffnete sie die Anlage. Für die Ämter und auch für das beauftragte Architektenbüro Meyer war die Beschäftigung mit Kolumbarien Neuland. Aber nach zwei Jahren Bau- und Planungszeit waren alle Beteiligten von dem Ergebnis mehr als begeistert.
Für die Sanierung wurden Trennwände beseitigt und die Konstruktion des Dachs überarbeitet. Der Innenraum der Kapelle ist in Weiß, Grau und Schwarz gehalten. Vom Eingang aus zieht sich ein dunkler gerader Streifen auf dem Fußboden bis hin zur gegenüberliegenden Wand, wo ein Kreuz aus schwarzen Platten geformt wurde. An den Seiten sind die Urnenkammern aufgebaut. Jede Kammer bietet Platz für bis zu zwei Urnen. An den Türen der Kammern werden die Namen der Verstorbenen sowie Sprüche eingraviert.
Die Miete einer Kammer für 30 Jahre beträgt 1.806 Euro. Anschließend kann der Zeitraum verlängert, oder die Asche auf dem sogenannten Ewigkeitsfeld neben der Kapelle verstreut werden. Die Auszubildenden im Garten- und Landschaftsbau des Friedhofs hatten die kleine Wiese mit Sitzbänken an den Rändern gestaltet. „Nach Ablauf der Zeit im Kolumbarium soll die Asche in der Nähe bleiben, damit die Angehörigen einen Ort zum Andenken behalten“, erklärte Törkel.
Die Kosten für die Umgestaltung des Kapellen-Innenraums belaufen sich auf 200.000 Euro, dazu kommen 160.000 Euro für die Sanierung der Außenfassade. Architekt Jan Hinnerk Meyer zeigte sich zufrieden: „Auch wenn es in Zusammenhang mit dem Tod merkwürdig klingt, es ist ein heller und festlicher Ort.“
Ab sofort wird das Kolumbarium für Besucher täglich von 8 bis 20 Uhr geöffnet sein. Ob in Zukunft weitere Kolumbarien errichtet werden, hänge davon ab, wie die Anlage angenommen werde, kündigte Törkel an. Aktuell ist noch keine der Kammern besetzt, mit der Eröffnung werden die ersten Beisetzungen aber bald erwartet.