Einmal im Jahr fühlt sich der Oberkasseler wie in Italien. Und zwar immer dann, wenn Gastronom Giuseppe Saitta zu seinem beliebten Sommerfest einlädt und den Barbarossaplatz für einen Tag in eine Piazza verwandelt. Am Samstag war es wieder soweit. Zum 23. Mal fand es statt und wurde erneut Treffpunkt tausender Besucher. Denn die Veranstaltung ist für viele eine schöne Tradition geworden.

Vor 31 Jahren fing alles an. Da eröffnete Firmengründer Salvatore Saitta das Feinkostgeschäft mit Steh-Imbiss am Barbarossaplatz, vor 22 Jahren starteten die Saittas (damals noch gemeinsam) ihre Sommerfeste. Jedes Jahr gibt es kulinarisch alles, was die Heimat des Gastgebers zu bieten hat.

So genossen die Besucher leckeren Wein, Prosecco, Pasta und Pizza und vergaßen dabei nicht den eigentlichen Zweck der Veranstaltung — nämlich Spenden zu sammeln. "Es kommt eine Menge zusammen, deswegen veranstalte ich das Fest jedes Jahr aufs Neue", sagt Giuseppe Saitta. Der Erlös, im vergangenen Jahr waren es rund 20 000 Euro, geht immer an gemeinnützige Vereine wie das Kinderhospiz Regenbogenland, den ambulanten Kinderhospizdienst, den Verein Lichtblicke, die Kindertafel und viele andere. "Wir haben einen wunderschönen Tag und tun dabei auch noch Gutes. Das ist doch eine perfekte Kombination", freut sich CDU-Ratsherr Saitta.

Dass das Event so beliebt ist, liegt auch daran, das Saitta nie die vielen Kinder im Stadtteil vergisst. Diese kamen am Samstag voll auf ihre Kosten, konnten in der Hüpfburg herumtoben, sich schminken lassen oder auf dem Kinderkarussell einige Runden drehen. Auch Moderator Thomas Merz, Direktor des Zirkus Merz & Pilini, hatte die Kinder auf der RP-Bühne voll im Griff. Seit 21 Jahren ist er bereits mit im Team.

Eine kleine Neuerung waren die feschen Losverkäuferinnen, die alle in rosa-weiß-karierten Dirndln ihre Runden drehten und reichlich Lose unters Volk brachten. Und mitmachen lohnte sich, denn zu gewinnen gab es unter anderem eine Vespa, Segel- und Yachtschein, Übernachtungen im Hilton-Lindner-Hotel und vieles mehr. Um an solche Preise zu kommen, bedarf es einiger Anstrengung. "Ich muss viel telefonieren und überzeugen. Das mache ich gerne, denn die Tombola ist ja das Herzstück solcher Benefiz-Feste", sagt Saitta. Ohne die Unterstützung der vielen Sponsoren ginge es nicht. So sieht das auch Oberbürgermeister Dirk Elbers, der mit vielen CDU-Kollegen vorbeischaute. "So ein tolles Engagement muss unterstützt werden", sagte er und genoss das Dolce Vita. Wer ein Stück dieses Lebensgefühl mit nach Hause nehmen wollte, wurde am Stand von Friedhelm Riegel fündig. Der 78-jährige Künstler hielt das Treiben auf dem Platz in seinen Bildern fest.