Niederkassel In den Osterferien in die Kreativ-Schule

Niederkassel · Mit der Ferienzeit stellt sich für viele Eltern die Frage, welche sinnvollen Beschäftigungen es für die Kinder gibt, wenn es nicht auf Reisen geht. Zum Beispiel ein Besuch in der Kunst- und Kreativschule Schönes Lernen.

An den Wänden hängen viele verschiedene Zeichnungen, versuchte Porträts, Gemaltes mit Fingerfarbe, Comics, Collagen, landschaftliche Perspektivbilder. Darunter dann ein Foto, auf dem in großen Lettern "Worpswede" geschrieben steht — ein Wort, mit dem die Kinder zunächst nichts anfangen können. Was es damit auf sich hat, erzählt ihnen anschaulich die Kunstpädagogin Barbara van Holt, die in der Kunst- und Kreativschule "Schönes Lernen" während der Osterferienzeit den viertägigen Workshop "Landschaften sehen und fühlen" leitet.

Acht Kinder sitzen erwartungsvoll am großen Gemeinschaftstisch, bewaffnet mit Wasser, Farben und Malkittel. Sie sind zwischen sechs und elf Jahre alt und schon kunstbegeistert. "Da kommt die kurze Geschichte über die Künstlerkolonie Worpswede in Niedersachsen als Einstieg in das Thema des Kurses gut an", sagt van Holt. Künstler wie Otto Modersohn und seine Frau Paula Modersohn-Becker sowie Fritz Mackensen, beide haben zuvor an der Kunstakademie Düsseldorf Malerei studiert, hoben im Jahr 1897 dort gemeinsam die bekannte Künstlerkolonie mitten im sogenannten "Teufelsmoor" aus der Taufe.

Aber auch andere große Namen, wie Kandinsky, van Gogh oder Rubens werden mit ihren Landschaftsthemen angeschaut und mit unterschiedlichen Materialien und Techniken nachgeahmt. Die Kinder gestalten im Kursus ihre eigenen Traumlandschaften mit Acryl auf Leinwand oder in Collage-Technik und erleben, fühlen dabei, was sie zu Papier bringen."Kunst machen regt die Fantasie an und ist vor allem eine gute Übung, das sonst so präsente mediale Umfeld für eine Zeit lang komplett auszublenden", sagt van Holt. Sie schaut sehr genau hin, was die Kinder gerade brauchen, lässt sie ihre Arbeiten frei umsetzen, gibt dann und wann Hilfestellung.

Und auch das ist gefragt, gerade bei kleineren Kindern: Abwechslung. So gibt es zwischendurch Brotzeiten und die Kinder können im Nebenraum spielen; immerhin sind sie sechs Stunden am Tag zusammen. Auch die fünfzehnjährige Antonia ist darunter, die zwar freitags einen Kursus in der Kreativschule Schönes Lernen belegt, sich in den Ferien aber auch für das Schulprojekt "Ceci goes social — Schüler zeigen Engagement" des Cecilien-Gymnasiums sozial und damit unentgeltlich viele Stunden engagiert. Sie kann den Kindern mit ihrer Erfahrung helfen, wie zum Beispiel Victoria (7) aus Grimlinghausen bei Neuss, die stolz ihr Bild mit einer bunten Landschaft sowie Meerjungfrau und Fischen in die Höhe hält. "Das hat mir viel Spaß gemacht", zwitschert sie vergnügt, und ja, für sie sei klar, dass sie noch einmal wiederkommen möchte.

Damit hat die Kreativschule "Schönes Lernen" wohl einiges richtig gemacht. Denn sie zeigt immer wieder aufs Neue, wie schön und kreativ Lernen sein kann. Auch in den Ferien.

(RP/ila)
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