Düsseldorf Hubschrauber über Hellerhof

Düsseldorf · Anwohner fühlen sich zunehmend durch den Lärm von Hubschrauberflügen gestört. Die SPD-Fraktion greift heute das Problem mit einer Anfrage in der Bezirksvertretung auf. Polizei beteuert: Wir fliegen nur, wenn's nötig ist.

 Die Flüge von Polizeihubschraubern sind es längst nicht allein, die Anwohner in Hellerhof in ihrer Ruhe stören. Nicht selten sind es "unbekannte Flugobjekte", also Hubschrauber, die Beobachter nicht genau zuordnen können, die für Unmut sorgen.

Die Flüge von Polizeihubschraubern sind es längst nicht allein, die Anwohner in Hellerhof in ihrer Ruhe stören. Nicht selten sind es "unbekannte Flugobjekte", also Hubschrauber, die Beobachter nicht genau zuordnen können, die für Unmut sorgen.

Foto: Malz

Gartath/Hellerhof Bei seinen Bürgersprechstunden hat Bezirksvertreter Jürgen Bohrmann (SPD) solche Klagen in letzter Zeit häufiger gehört. "Diese Hubschrauberflüge erzeugen einen Lärm, der für Menschen eine Belästigung darstellt", stellt Fraktionssprecher Bohrmann in seiner aktuellen Anfrage fest. So gebe es auch vermehrte Hinweise auf Flüge in den Abendstunden, ja sogar in der Nacht. "Es ist bekannt, dass Überwachungs- oder Suchflüge durch Polizei, der Deutschen Bahn-AG und der Ruhrgas durch beauftragte Unternehmen durchgeführt werden." Doch ließen Farbe und Aussehen der jeweiligen Hubschrauber nicht immer auf die genannten Institutionen schließen, so Bohrmann weiter. Möglichwerweise könnte es auch Flugschulen geben, die im Düsseldorfer Süden üben, vermutet der SPD-Fraktionssprecher.

Auf Sichtflug

Hubschrauberflüge müssen nicht in jedem Fall bei der Deutschen Flugsicherung am Düsseldorfer Airport angemeldet werden, sagt Kristina Kelek, Pressesprecherin bei der Deutschen Flugsicherung. Häufig bewegten sich Hubschrauber auf Sichtflug außerhalb des kontrollierten Luftraums. Deshalb hätten die Lotsen im Tower keineswegs einen vollständigen Überblick zu allen Luftbewegungen.

Das gelte etwa für Rettungsflüge, Verkehrs-Kontrollflüge des ADAC, Dünge-Flüge für die Landwirtschaft ebenso wie für Übungsflüge der Bundeswehr oder privater Flugschulen. Die Hubschrauber selbst müssten allerdings beim Luftfahrtbundesamt angemeldet und registriert werden, bevor sie in die Luft steigen.

"Jede Flugstunde ist teuer, deshalb fliegen wir nur, wenn es unbedingt nötig ist", sagt Polizeisprecher Marcel Fiebig. "Wir fliegen nicht zum Spaß und sicher auch nicht für einen aufgebrochenen Zigarettenautomaten."

Wohngebiete meiden

Insgesamt fünf Polizeihubschrauber sind in NRW an zwei Standorten in Dortmund und am Düsseldorfer Flughafen stationiert. Ob bei aktuellen Fahndungen etwa nach einem Banküberfall oder bei Suchflügen nach Vermissten agiere die Polizei stets gezielt, keineswegs wahllos und komme damit dem berechtigten Sicherheitsbedürfnis der Bürger nach. Zudem hätten Hubschauber-Piloten die strikte Anweisung, möglichst früh auf Höhe zu steigen und Wohngebiete zu meiden, sagt Fiebig. Das gelte ganz besonders auch für Übungsflüge, die aus Sicherheitsgründen nahezu ausschließlich über ländlichem Gelände absolviert würden.

(RP)
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