Hubbelrath Landwirt bietet Acker zur Bepflanzung an

Hubbelrath · Zwei Hektar, die Fläche von knapp drei Fußballfeldern, werden auf Düsseldorfer Gebiet in Hubbelrath an der Grenze zu Ratingen demnächst zur individuellen Bepflanzung für Blumen und Gemüse freigegeben.

 Landwirt Michael Poßberggibt für Hobbygärtner zwei Hektar seiner Ackerfläche frei. RP-Foto: Achim Blazy

Landwirt Michael Poßberggibt für Hobbygärtner zwei Hektar seiner Ackerfläche frei. RP-Foto: Achim Blazy

Foto: Blazy Achim

Michael Poßberg, 30 Jahre alter Landwirt auf Gut Poßberg, und seine Frau Annette haben in den vergangenen drei Jahren schon manches auf die Beine gestellt, um Stadt und Land, Angebot und Nachfrage, Spaß und Ernst miteinander zu verbinden. Und nun ist die Scholle dran. Sie soll den Nutzer pro Jahr und Quadratmeter einen Euro Pacht kosten.

Wer sich also an die Arbeit machen will, kann sich ab sofort anmelden und das Areal abstecken lassen, auf dem dann später sein Ackergold wachsen wird. "Der Boden ist wirklich gut, da kann man nicht meckern", meint Poßberg. Er hat ihn mit dem Grubber bearbeitet - das heißt, er ist mit einem landwirtschaftlichen Gerät darüber gefahren, das den Boden nicht wendet, aber "zur Lockerung und Krümelung des Bodens sowie zur Unkrautbekämpfung und Einarbeitung von humosen Materialien in den Boden eingesetzt wird".

Noch sind auch Flächen zu bekommen, die sowohl Schatten als Sonne haben. Und für dieses Jahr braucht noch kein Geld bezahlt zu werden. Also geht es ums Sicherstellen und darum, Pläne fürs Pflanzen und Säen zu machen. Dabei will Michael Poßberg bei Bedarf helfen. Ansonsten stellt er das Land mit vorbereitetem Boden bereit, hält Fässer mit Wasser zum Gießen vor, hat eine Art Parkplatz planiert. "Die künftigen Kleingärtner brauchen dann nur Schüppe und Spaten, Hacke und Harke, Saatgut und normalerweise einen Abend pro Woche, um irgendwann ihren Ertrag nach Hause bringen zu können." Es ist ihm recht, wenn der eine Intensiv-Nutzbepflanzung betreibt, der andere zur Freude eine Blumenwiese haben will. Mit dieser Idee hebt er sich von organisierten Gartenbauvereinen ab, in deren Gärten natürlich auch mal nötige Vorschriften das gärtnerische Leben regulieren.

Poßberg und seine Frau sind sicher, dass für die "Städter" das Angebot interessant ist, die sich keinem Verein anschließen wollen und eher freies Gärtnern planen. Und wie viel müssen die Aspiranten vom Gartenbau verstehen? "Wenn sie wissen, dass das Grüne nach oben gehört und die Wurzeln nach unten, dann sind sie schon mal ganz gut dabei". Der Bauer grinst freundlich.

Und noch einen Bereich, der nicht jeden Hof adelt, gibt es hier, und das auch schon seit ein paar Jahren: Es ist die Imkerei, die mit gutem Erfolg betrieben wird. Die zurzeit 20 Bienenvölker sind gut durch den letzten Winter und auch über den Sommer gekommen. Ihr Honig - auch die frühe Tracht aus diesem Jahr - wird im Hoflädchen verkauft, während die Bienen natürlich noch fleißig unterwegs sind. Wer von den künftigen Freizeit-Bauern etwas über Bienenzucht- und pflege wissen möchte, ist natürlich bestens aufgehoben.

So sehr die jungen Poßbergs auch Heim und Land schätzen - so sehr zieht es sie auch mal in die Ferne. Gerade sind sie aus Marokko zurückgekehrt. Von einer Trekkingtour, die in die Berge geführt hat - auf ein paar tausend Meter Höhe.

Kontakt unter Telefon 0175 2033254 oder m-possberg@web.de

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort