Neuer Lehrgang Ausbildung für Musiker und Manager

Das Studieninstitut in Holthausen bildet zum Musikfachwirt aus. Der Kursus startet im April und ist in Deutschland einzigartig.

 Michael Hosang (l.) und Henrik Bollmann vom Studieninstitut.

Michael Hosang (l.) und Henrik Bollmann vom Studieninstitut.

Foto: RP/Dominik Schneider

Um Musiker zu werden, reicht es nicht, Musik zu machen. Diese Erkenntnis dürfte bereits mehrere Hobby-Bands vom Schritt in die Professionalität abgehalten haben. Und sie bildet die Grundlage des neuen Ausbildungslehrgangs, den das im Reisholzer Hafen ansässige „Studieninstitut für Kommunikation“ in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt anbietet. „Wir wollen eine Qualifikation an der Schnittstelle zwischen Musik und Management schaffen“, sagt Geschäftsführer Michael Hosang. Musikfachwirt heißt der neue Lehrgang, der am 1. April 2020 starten wird.

„Unsere Zielgruppe sind Musiker, die sich mit Fragen der Verwaltung und Vermarktung befassen wollen, sowie Kaufleute, die sich auf Musikveranstaltungen spezialisieren“, erklärt Hosang. „Es geht auch darum, juristische und verwaltungstechnische Fallstricke zu vermeiden“, ergänzt Henrik Bollmann, Vertriebsleiter des Studieninstituts für Kommunikation. Die Hindernisse zu kennen sei vor allem heute wichtig, da über das Internet die Selbstvermarktung von Künstlern immer wichtiger werde. „Man kann heute ohne Plattenlabel bekannt werden, muss sich aber auch selbst um alles kümmern“, sagt Bollmann.

In vier Wochenendseminaren, mehreren Blocks von Onlineseminaren, sogenannten Webinaren, sowie mit Begleitung von Lehrbriefen werden Themen wie Musikrecht, Planung von Tourneen und der Umgang mit der Gema vermittelt. Der Lehrgang ist als Weiterbildungsangebot konzipiert, zumal die IHK als Voraussetzung eine Ausbildung sowie – je nach Fachbereich – eine berufliche Vorerfahrung nennt.

Abgeschlossen wird die Ausbildung zum Musikfachwirt im April 2021 mit einer mündlichen wie schriftlichen Prüfung vor der IHK in Frankfurt. Als Arbeitsgebiete der Absolventen nennt das Studieninstitut unter anderem die Musikproduktion, Verlage, Konzertveranstalter, Rundfunk und Kulturämter. „Viele unserer Teilnehmer werden den Kursus sicherlich auch als Fortbildung zur laufenden Arbeit belegen“, schätzt Hosang.

Die Seminare an den Wochenenden werden in Düsseldorf in den Räumen des Studieninstituts sowie in München angeboten. Die Ausbildung zum Musikfachwirt ist in Deutschland einzigartig. „Es wird aber wahrscheinlich nicht bei uns als einzigem Anbieter bleiben“, vermutet der Geschäftsführer. Und das Studieninstitut hat den Musikfachwirt auch nicht erfunden: Eine andere Weiterbildungsagentur bot den Lehrgang bereits vor zehn Jahren an. „Diesen Anbieter gibt es jedoch nicht mehr“, erzählt Hosang. Eine Mitarbeiterin hatte sich jedoch stark gemacht für den Erhalt der Ausbildung. „Das war ihr Baby, und wir sind gern die Adoptiveltern geworden“, so der Geschäftsführer. Die ursprüngliche Heimat das Lehrgangs in Frankfurt erklärt auch den Anschluss an die dortige IHK.

„Im vergangenen Jahrzehnt hat sich die Branche natürlich verändert“, sagt Bollmann. Durch die Streaming-Plattformen und sozialen Medien ergeben sich neue Herausforderungen, aber auch Möglichkeiten für Künstler, ihre Musik zu verbreiten. Gleichzeitig rücken viele Musiker zunehmend ab vom Verdienst durch Albenverkauf und Downloads und legen mehr Wert auf Konzerte und Fanartikel. „Und sich in dieser Landschaft zurechtzufinden und durchzusetzen, will gelernt sein“, wirbt Bollmann für den Lehrgang seines Studieninstituts.

Dieser kostet 345 Euro pro Monat für eine Laufzeit von zwölf Monaten, inklusive aller Materialien, zuzüglich der Prüfungsgebühr der IHK. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.studieninstitut.de.

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