Holthausen Schachprojekt für Flüchtlingskinder soll erweitert werden

Holthausen · Mit solch einem Erfolg hatte Bernd Göhle, Ehrenamtler der Awo-Düsseldorf, nicht gerechnet, als er Kindern in der von der Awo betreuten Flüchtlingsunterkunft Am Karweg Schach als Sportart vorstellte. Der 63-Jährige startete mit vier Teilnehmer und heute sind zwölf Kinder im Alter von acht bis 15 Jahren aus Syrien und dem Irak wöchentlich in der Schachgruppe aktiv - unter ihnen vier Mädchen.

Um ihre Schachkenntnisse mit anderen schachbegeisterten Jungen und Mädchen zu messen und neue Kontakte zu knüpfen, lud Bernd Göhle nun mit seinem "Team Karweg" zum Schachmeeting in den Gemeinschaftsraum der Flüchtlingsunterkunft. Diesem Aufruf folgten die Kinder aus der Schach-AG der Grundschule St. Apollinaris, die von ihrem Schachlehrer Andreas Hecker begleitet wurden.

Nachdem die Jungen und Mädchen alle Anwesenden mit ihrem Teamruf "Wir sind das Team Karweg" begrüßt hatten, wurde direkt gestartet. Gespielt wurde an acht Tischen in drei Runden à 30 Minuten. Es rauchten Köpfe, Rochaden wurden gespielt, nervös und hochkonzentriert an Fingernägeln gekaut und ab und an hallten freudige Jubelschreie durch den Raum. Doch kamen auch die zwischenmenschlichen Kontakte nicht zu kurz. Ein großes Ziel hat Bernd Göhle erreicht: Einen Abend zu organisieren, in dem Fairplay, die Freude am Spiel und ein gegenseitiges Kennenlernen im Vordergrund stehen.

Besonders wichtig ist für Göhle der Teamgedanke, der in seiner Gruppe nach und nach entstand. "Bei uns geht es ausschließlich um Schach, nicht um Nationalitäten, sondern um die gemeinsame Freude am Spiel. Unsere Schach-Nachmittage sind unglaublich gemeinschaftsstiftend. Ich sage immer: Wer auf dem Schachbrett kämpft, kämpft nicht auf der Straße", sagt er.

Aber nicht nur "Am Karweg" soll die Schach-Erfolgsgeschichte weitergehen. Bernd Göhle hat bereits Pläne, sein Schachprojekt auf eine weitere Flüchtlingsunterkunft auszuweiten.

(ksbe)
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