Holthausen Räbbelche tanzen für Besucher des Open-Air-Fests

Holthausen · Erlöse des Sommerfests gehen an die "Waagschale", eine Organisation, die sich um misshandelte Kinder kümmert.

Ihre Herkunft konnten und wollten die Organisatoren des 12. Holthausen Open Air nicht verleugnen. "Wir wollten etwas machen, dass nicht direkt etwas mit Karneval zu tun hat. Aber wir wären ja dumm, wenn wir unsere durch den Karneval entstandenen Kontakte nicht nutzen würden", erklärt der zweite Vorsitzende der KG Räbbelche Ulrich Aschmoneit. So stand die eigene Tanzgarde der Holthausener Karnevalsgesellschaft ebenso auf der Bühne wie die karnevalserprobten Gardetänzer der TC Rheins Stars, Stimmungssänger Tom vom Wege oder Mundartsänger Thomas Wirtz. Und als Räbbelche-Präsident Rainer Fuhrmann gemeinsam mit dem ehemaligen Düsseldorfer Karnevals-Prinz Christian Zeelen die Moderation übernahm, war jedem klar, hier arbeitet die "Helau-Fraktion" an einem Sommerfest zusammen.

Außerhalb der fünften Jahreszeit fielen die vielen Liveacts aber eher nicht in die Rubrik "Zwangsschunkeln in Uniform", sondern es wurde vor dem Holthausen Center einfach Party gemacht für einen guten Zweck. Wie auch die Überschüsse des jährlichen Altweiberauftakts der Räbbelche gehen die überschüssigen Erlöse des Open Airs an die "Waagschale". Die Waagschale kümmert sich um Kinder aus gestörten familiären Beziehungen sowie um Kinder, die misshandelt wurden oder Verhaltensauffälligkeiten zeigen. So wurde auf der Sommerveranstaltung des Winterbrauchtumsvereins auch die Spende vom Altweiberauftakt 2018 überreicht. "Übrig geblieben sind knapp 250 Euro. Die KG hat die Summe dann auf 333 Euro aufgestockt", sagt Aschmoneit und lächelt. Schließlich drückt sich so der karnevalistische Hintergrund der Spende aus.

Wie viel die Räbbelche nach dem Open Air in die "Waagschale" werfen können, steht erst nach der kompletten Abrechnung fest. Dass es aber möglichst viel werden soll, dafür sorgten die diesmal nicht in ihren orange-grünen Uniformen sondern auffallend zurückhaltend in schwarz gekleideten Karnevalisten. Sie hatten vor dem Holthausen Center einen riesigen "Spielepark" für Kinder organisiert. So machten Kids jeglichen Alters Driftversuche und Powerslides mit zwei-, drei und Vierrädern, spielten "Vier gewinnt", liefen auf Stelzen oder wirbelten im Karussell herum. Die Kinder-Bespaßung hatten die Räbbelche nicht ohne Hintergedanken aufgebaut. "Wenn sich die Kinder langweilen und quengeln, gehen auch die Eltern nach Hause. Haben die Kids Spaß, bleiben auch die Eltern länger", verrät Aschmoneit.

Und damit die sich nicht langweilten, war neben dem Bühnenprogramm und jeder Menge Gelegenheit zum Quatschen mit Freunden und Nachbarn ein 18 Sorten umfassendes Kuchenbuffet, eine Grillstation mit Frikadellen, Bratwurst, Krakauern und Pommes sowie ein reichhaltiges Getränkeangebot im Angebot. "Wir rechnen mit einem Besuch von 500 bis 600 Erwachsenen. Wir hoffen, dass wieder etwas für die Waagschale übrig bleibt", so Aschmoneit. In Holthausen blieben jedenfalls nach dem Open Air viele zufriedene, ja glückliche Gesichter zurück.

(tino)
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