Verkehr im Düsseldorfer Süden Keller sieht kaum Chancen für geschützten Radweg

Holthausen · Der Oberbürgermeister bezweifelt, dass eine Verkehrsuntersuchung die Notwendigkeit eines geschützen Radstreifens am Trippelsberg belegen wird. Die Zahlen, die für Klarheit sorgen sollen, sind offenbar schon erhoben.

 An der Straße Am Trippelsberg sollte eine geschützte Radspur entstehen, das Projekt wurde aber gestoppt.

An der Straße Am Trippelsberg sollte eine geschützte Radspur entstehen, das Projekt wurde aber gestoppt.

Foto: RP/Dominik Schneider

Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) hält die auf Eis gelegten Pläne für eine geschützte Radspur („Protected Bike Lane“) im Düsseldorfer Süden für kaum umsetzbar. „Ich habe von Beginn an gesagt, dass mich dieses Projekt nicht überzeugt“, sagte er am Mittwoch beim Termin zu seiner Ein-Jahres-Bilanz. „Es ist ein Projekt an der falschen Stelle, und es hat mich nicht überrascht, dass das Oberverwaltungsgericht diesen Beschluss wieder einkassiert hat.“

In der Debatte geht es um den Bau einer mit Schwellen von der Fahrbahn getrennten Radspur an der Straße Am Trippelsberg. Befürworter argumentieren mit dem Bedarf nach sicheren Radwegen, die Strecke werde von Schülern, Pendlern und Radtouristen genutzt. Wirtschaftsvertreter sehen dagegen Einschränkungen für die Firmen in dem Industriegebiet. Ende September hatte das Oberverwaltungsgericht NRW der Klage eines Betriebes stattgegeben, der seinen Lieferverkehr durch den geplanten Radstreifen behindert sah. Es fehle an Daten, die die Notwendigkeit des Radwegs belegen, urteilte das Gericht.

Der Oberbürgermeister geht davon aus, dass die Daten zeigen werden, dass der Radwegbau hier tatsächlich nicht sinnvoll ist. Stattdessen würde der Verkehr in einem funktionierenden Gewerbegebiet beeinträchtigt, sagt er. Am Nachmittag wurde deutlich, dass die fehlenden Daten offenbar bereits erhoben sind. Auf eine Anfrage der SPD im Ordnungs- und Verkehrsausschuss hieß es, die Verkehrszählung sei am 24. August durchgeführt und im September ausgewertet worden. Und weiter: „Der Ausschuss wird über die erhobenen Zahlen zusammen mit den verkehrsplanerischen Schlussfolgerungen informiert.“

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