Malereiausstellung im Reisholzer Hafen Malerische Auseinandersetzung mit Dantes Göttlicher Komödie

Düsseldorf · An den beiden kommenden Wochenenden ist in der Halle Werft 77 im Reisholzer Hafen noch die Ausstellung „Dante. Ekstasen und goldene Berge“ mit Bildern von Eckart Roese und Annette Marks zu sehen.

Eckart Roese und seine Kollegin Annette Marks haben sich mit Dantes Werk auseinandergesetzt.

Eckart Roese und seine Kollegin Annette Marks haben sich mit Dantes Werk auseinandergesetzt.

Foto: Andrea Röhrig

Der italienische Dichter und Philosoph Dante Alighieri ist seit über 700 Jahren tot, in seinen Werken befasste er sich jedoch mit Themen, die nach wie vor aktuell sind: Die schlechten Seiten der Menschen, wie Geiz, Wollust oder Neid. Sein bekanntestes Werk ist die „Göttliche Komödie“, das seine Reise durch die Hölle (Inferno), zum Läuterungsberg (Purgatorio), bis hin ins Paradies (Paradiso) schildert. Das trägt inzwischen auch den Beinamen Dantes Inferno.

Die Parallelen zwischen den Beschreibungen von Dante aus damaliger Zeit und dem Heute haben es dem Düsseldorfer Maler Eckart Roese angetan. Schon im vergangenen Jahr stand für ihn deshalb fest, dass er dafür Bilder für eine eigene Ausstellung malen will. Er fragte die Wuppertaler Malerin Annette Marks an, ob sie sich beteiligen wolle. Die beiden hatten schon im vergangenen Corona-Jahr mit einem dritten Künstler eine gemeinsame Malereiausstellung in der Halle Werft 77 auf die Beine gestellt.

Marks sagte zu und das Ergebnis ist nun noch an den nächsten beiden Wochenenden in der Ausstellungshalle Werft 77 im Reisholzer Hafen (Reisholzer Werftstraße 77) unter dem Titel „Dante. Ekstasen und goldene Berge“ zu sehen. Dabei sei es ihnen beiden wichtig gewesen, Dantes Werke nicht zu illustrieren, sondern es als Inspiration zu nutzen, sagt Eckart Roese.

16 großformatige und farbenfrohe Leinwände, jeweils zur Hälfte von beiden Künstlern beigesteuert, hängen in der Fabrikhalle. Wer sich die Hölle oder das Inferno in dunklen Farben, aufgehellt höchstens durch ein orangefarbenes Feuer, vorgestellt hat, wird von Roeses farbenfrohem Ansatz überrascht sein. Der Strom aus Blut, der den fehlgeleiteten Menschen in die Fluten reißt, ist etwa in einem strahlenden Pink gemalt.

Roese, der 1959 in Hannover geboren wurde und an der Kunstakademie bei Markus Lüpertz studierte, ist ein Fan großer Leinwände. Zwei Meter mal 2,50 groß ist der „Blutstrom der Gewalttaten“. Nicht unbedingt das passende Format für das heimische Wohnzimmer. Doch an einen möglichen Verkauf seiner Werke denke er beim Schaffen nicht, sagte Roese. Ihm gefällt es, die große weiße Fläche mit kraftvollen dicken Pinselstrichen mit Öl-Farbe zu versehen. Davor steht eine Skizze des geplanten Motivs. Doch natürlich verändert sich dieses während der Arbeit. Von der eigenen Ekstase beim Malen - angelehnt an den Titel der Ausstellung - mag Roese nicht reden. Aber die Zeit vergessen, das passiere oft, sagt er.

Hilfreich ist es für den Besucher, sich die Werke erklären zu lassen. Marks (auch sie studierte an der Kunstakademie) und Roese sind zu den Ausstellungszeiten Samstag und Sonntag, jeweils 14 bis 18 Uhr, sowie nach Vereinbarung (01787243205) vor Ort.

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